: Ökobank-Querelen
Zwei Neue sollen in die Frankfurter Vorstandssessel ■ Mit dem Krach auf du und du
Frankfurt (taz) - Kurz vor ihrem zweiten Geburtstag im schönen Mai leistet sich die Ökobank in Frankfurt einen handfesten Hauskrach um die Vorstandsmitglieder Franz Lässig und Hans-Peter Schreiner. Die bei der Bankbasis, der VertreterInnen-Versammlung, wegen ihrer Distanz zur Alternativbewegung ohnehin unter Kritik stehenden Vorständler sollen sich dem Vernehmen nach durch formale Fehler bei der Gewährung von drei Großkrediten selbst ins Aus manövriert haben.
Ökobank-Sprecher Thorsten Martin war auf Nachfrage nicht bereit, Details der Auseinandersetzung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat offenzulegen. Derzeit verhandle die Bank noch mit dem Aufsichtsamt für das Kreditwesen, das über die neu zu präsentierenden Personalvorschläge für den Ökobank -Vorstand zu befinden habe. Bei der Gründung des Geldhauses hatte das Aufsichtsamt von sieben Bewerbern lediglich Schreiner und Lässig für fähig erachtet, die Bank zu leiten.
Wie die taz erfuhr, soll einer der beiden neuen Ökobank -Vorständler der bisherige Firmenprokurist Oliver Förster werden. Der Mann soll für den bereits ausgeschiedenen Lässig den Vorstandssessel erklimmen. Schreiner wird dagegen aller Voraussicht nach vor dem Arbeitsgericht um seinen Arbeitsplatz kämpfen - und der Ökobank so zum Jubiläum einen Dauerkonflikt bescheren.
Trotz der Querelen um den Vorstand versicherte Martin, daß sich das Geschäft im zurückliegenden zweiten Ökobankjahr „zufriedenstellend“ entwickelt habe und daß die Vorgänge um den Vorstand die Funktionsfähigkeit der Bank nicht beeinträchtigten. Zum Geburtstag, am 2. Mai, wollen die ÖkobankerInnen der Öffentlichkeit die neue Bilanz präsentieren.
kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen