: Obdachlos nach Hausräumung
Freiburg (taz) - Durch die Räumungen der besetzten Häuser in Freiburg sind knapp 50 Menschen obdachlos geworden. Ehemalige Bewohner des Hauses in der Wilhelmstraße berichteten gegenüber der taz, ihnen sei vom Sozialamt im Obdachlosenheim „Klara 100“ ein Saal versprochen worden. Im Obdachlosenheim aber habe man von einer derartigen Zusage nichts wissen wollen. Rundweg abgelehnt habe man die Forderungen, daß Männer und Frauen gemeinsam in einem Raum untergebracht werden und daß die restriktiven Heimregelungen für die Gruppe nicht gelten, nach denen z.B. um 22 Uhr obligatorische Bettruhe verordnet und um sechs Uhr morgens aufgestanden wird. Ein Sprecher der Freiburger Stadtverwaltung erklärte gegenüber der taz, daß man gewillt sei, für alle jetzt obdachlos gewordenen vorübergehend Plätze zur Verfügung zu stellen, daß man aber nicht von der Hausordnung der „Klara 100“ abgehen werde, weil „wir sonst Präzidenzfälle schaffen würden“. Die ehemaligen Bewohner der besetzten Häuser planen jetzt, auf der Wiese neben dem Obdachlosenheim Zelte aufzuschlagen.
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