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Obama zu 9/11"Charakter" der USA nicht verändert

Einigkeit, Wille und eine zeitlose Wertvorstellung. Barack Obamas Ansprache zu 9/11 ist geprägt vom "Glauben an Amerika". Selbst für George W. Bush fand er lobende Worte.

Schaut zurück und nach vorn: Barack Obama in Washington D.C. Bild: reuters

WASHINGTON afp | Zehn Jahren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hat US-Präsident Barack Obama sein Land zur Einigkeit aufgerufen. "Die vergangenen zehn Jahre haben gezeigt, dass Amerika sich der Angst nicht beugt", sagte Obama am Sonntagabend bei einem Gedenkkonzert in Washington.

Zuvor hatte der Präsident an den drei Anschlagsorten in New York, Washington und Shanksville in Pennsylvania der fast 3.000 Opfer gedacht. "Am 12. September 2001 wachten wir in einer Welt auf, in der das Böse nähergerückt war und Unsicherheit unsere Zukunft trübte", sagte Obama bei dem Konzert zum Abschluss der 9/11-Gedenkfeiern im Kennedy-Center in Washington.

Die vergangenen zehn Jahre hätten aber gezeigt, dass nichts den "Willen von wirklich Vereinigten Staaten von Amerika brechen" könne. Die Anschläge hätten den "Charakter" der USA als Nation nicht verändert. Der Glaube an Amerika sei trotz der Attentate, der anschließenden Kriege in Afghanistan und im Irak, der Wirtschaftskrise und politischer Spaltung in Washington immer noch von "zeitlosen" Wertvorstellung geprägt und sogar stärker worden.

Die USA hätten sich auch nicht dem "Argwohn und Misstrauen" ergeben, sagte Obama. Sein Vorgänger George W. Bush habe gleich nach 9/11 klargemacht, dass die USA niemals einen Krieg gegen den Islam oder irgendeine andere Religion führen werden. Dies sei ein "großer Verdienst" von Bush, lobte Obama.

2.977 Opfer

An dem "Konzert für die Hoffnung" im Kennedy-Center nahmen 2.000 Menschen teil, darunter Hinterbliebene der Opfer, Politiker und Geistliche. Neben klassischer Musik vom Kammerorchester der Marineinfanterie und dem Chor der National Cathedral traten auch Country- und Rhythm'n'Blues-Musiker auf.

Am Sonntagmorgen hatte Obama an der zentralen Gedenkfeier am Ground Zero in New York teilgenommen. Fast fünf Stunden lang hatten Angehörige dort die Namen der insgesamt 2.977 Opfer der Anschläge vorgelesen. Die Zeremonie wurde von Schweigeminuten unterbrochen zu den Uhrzeiten, an denen die beiden Flugzeuge in das World Trade Center rasten und die Zwillingstürme einstürzten.

Auch an den Einschlag eines Flugzeugs ins Pentagon in Washington und den Absturz einer vierten entführten Maschine nahe Shanksville im Bundesstaat Pennsylvania wurde auf diese Weise erinnert. Obama hatte das Gedenken in New York vorzeitig verlassen und war nach Shanksville geflogen, um dort gegen Mittag einen Kranz niederzulegen. Anschließend legte er auch am Pentagon einen Kranz weißer Blumen ab. Zusammen mit seiner Frau Michelle sprach er anschließend mit den Familien der Opfer.

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