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Obama beruft Chu in US-KabinettNobelpreisträger wird Energieminister

Neuanfang in der US-Umweltpolitik: Der künftige Präsident Obama hat Physik-Nobelpreisträger Chu als Energieminister berufen. Dieser solle für einen "Umschwung auf neue Energien" sorgen.

"Signal" für Ernsthaftigkeit des Klimaschutzes: Obama und Chu. Bild: dpa

WASHINGTON afp Der künftige US-Präsident Barack Obama hat einen weiteren Posten in seinem Kabinett besetzt. Obama berief den Nobelpreisträger und Klimaschützer Steven Chu am Montag (Ortszeit) als Energieminister. Zudem besetzte der künftige US-Präsident drei weitere Ämter im Bereich Umweltpolitik.

Die Ernennung Chus zum Energieminister solle ein "Signal" dafür sein, dass seine Regierung den Klimaschutz ernst nehme, sagte Obama. Der Umschwung auf neue Energien und hin zu einer geschützten Umwelt werde "nicht über Nacht" geschehen, aber seine Regierung wolle mit der Arbeit beginnen. Chu sagte, er freue sich darauf, ein Mitglied in Obamas Regierungsmannschaft zu sein, die nicht nur der Wirtschaft helfen, sondern auch den Weg hin zur Nutzung erneuerbarer Energien beschreiten wolle.

Chu, der 1997 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, gilt als Vorreiter bei der Erforschung erneuerbarer Energien. Seit 2004 leitet er das Lawrence-Berkeley-Nationallabor, wo er vor allem zum Klimawandel forscht. Der 60-Jährige ist der Sohn chinesischer Einwanderer. Die Berufung des renommierten Klimaschützers ins Kabinett signalisiert eine klare Abkehr von der Umweltpolitik des scheidenden Präsidenten George W. Bush.

Obama besetzte zudem drei weitere Posten im Umweltbereich: Das neugeschaffene Amt einer Koordinatorin für Energie-, Umwelt- und Klimaschutzstrategien übernimmt Carol Browner, die unter US-Präsident Bill Clinton eine ranghohe Position in der Umweltschutzbehörde (EPA) innehatte. Lisa Jackson, die frühere Direktorin der Umweltschutzbehörde von New Jersey, berief Obama zur EPA-Chefin. Nancy Sutley, bislang Vize-Bürgermeisterin von Los Angeles für Energie und Umwelt zuständig, übernimmt künftig den Rat für Umweltqualität im Weißen Haus.

Medienberichten zufolge will Obama den Leiter der Schulbehörde von Chicago, Arne Duncan, zum neuen Umweltminister machen. Einem Bericht der "New York Times" zufolge gehört der 44-Jährige seit Jahren zu Obamas Vertrauten.

Der frühere Präsidentschaftskandidat der Demokraten, John Kerry, wurde am Montag zum neuen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des US-Senats ernannt. Er übernimmt dort den Posten von Joe Biden, der Obama als Vizepräsident ins Weiße Haus folgt.

Sechs Wochen nach der Präsidentschaftswahl in den USA kamen am Montag die 538 Wahlmänner und -frauen zusammen, um Obama offiziell zum nächsten Präsidenten zu wählen. Bei den Abstimmungen in den Elektorengremien, die sich in den Hauptstädten der 50 Bundesstaaten und der Bundeshauptstadt Washington trafen, handelte es sich um eine Formsache: Obama gewann bei der Wahl am 4. November 365 Delegierte, der Republikaner John McCain nur 173.

Die Abstimmungsergebnisse werden nach Washington gesandt, wo sie am 6. Januar bei einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Kongresses verkündet werden. Obama tritt am 20. Januar sein Amt an.

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2 Kommentare

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  • M
    MichaelAC

    Habe ich nur so den Eindruck, oder könnten die Vereinigten Staaten von Amerika wieder ein interessantes Auswanderungsland werden? ;-)

     

    Sicherlich wird auch Obama aus Scheiße kein Gold machen. Aber er hat etwas, was unseren Realsatirikern da oben so völlig abgeht: Ausstrahlung. Da wüsste ich momentan keinen einzigen Politiker, der auch nur annähernd vergleichbar wäre.

     

    Schade!

  • HK
    Horst-Wilfried Kersten

    Guten Tag,

    ich habe den Artikel gelesen und ich freue mich auf die Entscheidung die der neue Präsident Obama in Amerika genommen hat.Hier wird der Klimaschutz mit Europa sehr Ernst genommen und Barack Obama setzt damit ein Zeichen wie dieser Präsident das Klima nimmt.Herzlichen Dank Herr Präsident Barack Obama,dass Sie Herrn Chu usgewählt haben.