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Obama-Rede zur Einwanderungsreform"Ein ökonomischer Imperativ"

In einer Rede in der Grenzstadt El Paso fordert US-Präsident Barack Obama einen neuen Anlauf zur Migrationsreform. Die verkorkste Einwanderungspolitik schade den USA.

Demonstranten in El Paso fordern, dass Obama die Einwanderungsreform angeht. Bild: reuters

BERLIN taz | In einer Rede in der texanischen Grenzstadt El Paso hat US-Präsident Barack Obama am Dienstag angekündigt, das Thema Einwanderungsreform erneut auf die Tagesordnung setzen zu wollen. Er bedauerte, dass die Republikaner im Kongress im vergangenen Jahr die Verabschiedung des sogenannten Dream Act verhindert hätten – obwohl die Regierung deren Forderungen nach verschärfter Grenzsicherung nachgekommen sei. Derzeit seien 20.000 Grenzpolizisten an der Grenze zu Mexiko im Einsatz, so viele wie noch nie zuvor.

Die Mauer – die in den USA schamhaft "Zaun" genannt wird, auch wenn es eine Mauer ist, sei fast fertig, und auch die Zahl der Abschiebungen von ohne gültige Papiere in den USA lebenden MigrantInnen habe drastisch zugenommen. "Wir sind weit über das hinausgegangen, was jene Republikaner, die behauptet haben, sie würden die Einwanderungsreform unterstützen, wenn wir uns wirklich um Grenzsicherung kümmern würden, gefordert haben. Alles was sie wollten haben wir gemacht."

Nur der zweite Teil der Reformen fehlt: Den über 11 Millionen ohne gültige Papiere in den USA lebenden MigrantInnen ist nach wie vor der Weg in die Legalität verbaut. Manche seien illegal über die Grenze gekommen, andere seien nach Ablauf ihrer Visa einfach dort geblieben. "Egal wie sie gekommen sind: Die riesengroße Mehrheit von ihnen sucht einfach ein Auskommen, um sich und ihre Familie zu ernähren", sagte Obama.

Um die Mittelschicht in den USA zu stärken, sei es notwendig, die Einwanderungsgesetze zu reformieren, "damit es nicht länger diese riesige Untergrundwirtschaft gibt, die billige Arbeitskräfte ausnutzt, während sie die Löhne für alle anderen herunterdrückt." Einwanderungsreform sei "ein ökonomischer Imperativ", sagte Obama.

Die Kommentatoren der US-Medien gehen davon aus, dass Obama mit der erneuten Initiative zugunsten einer Einwanderungsreform in den Wahlkampf um die Präsidentschaft 2012 gehen will. Er möchte sowohl die lateinamerikanisch-stämmigen WählerInnen wieder an sich binden, die ihn 2008 unterstützt hatte, wegen der unerfüllten Versprechen aber verärgert sind, als auch die eher konservativen Wechselwähler, die er mit seinen Erfolgen bei der weiteren Abschottung der Grenze zu überzeugen hofft.

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3 Kommentare

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  • D
    Demokratin

    Für Deutschland hat doch Herr Sarrazin diese Rechnung bereits erstellt.

     

    Fachlich sauber widerlegt wurde diese sachlich nie, nur hat er dafür seinen Job als Banker verloren.

     

    Nachweisliche Wissensbeuger wie

     

    - Frau Naika Foroutan (Polzeistatistik wurde bei Maybritt Illner falsch zitiert "Sinkende Ausländerkriminalität ..." obwohl die Zahlen von 2008 bis 2010 jedes Jahr gestiegen sind oder auch Abiturientenanteil unter Türken bei einmal 18% (Beckmann 30.08.2010), dann 27% (Illner 02.09.2010), die dann auch noch als "ein Drittel" verkauft werden)

     

    oder auch

     

    - Professor Klaus Bade ("Einwohner in Deutschland stimmen Migration mehrheitlich zu", nur daß 80,5% der befragten 5.600 Personen einen Migrationshintergrund haben, soviel zur Repräsentativität)

     

    durften ihre staatlich bezahlten Forschungsaufträge behalten, obwohl sie in ihrem eigentlichen Fachgebiet kläglich versagt, vielleicht sogar wissentlich betrogen haben.

     

    Von einer unverblendeten Ehrlichkeit, wie in Dänemark sind wir hier noch weit entfernt.

  • R
    reblek

    "In einer Rede ... hat US-Präsident Barack Obama ... angekündigt, das Thema Einwanderungsreform erneut auf die Tagesordnung setzen zu wollen." Wie er das wohl macht, denn niemand kann "ankündigen, zu wollen". Wer weiß schon, was er morgen (noch) will? Obama hat wahrscheinlich erklärt, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen.

    "... andere seien nach Ablauf ihrer Visa einfach dort geblieben." Nur dass sie kein "Visa" hatten, sondern ein Visum, was der Singular von Visa ist, denn es handelt sich dabei nicht um ein Femininum.

  • EI
    Ein immer frustrierterer Steuerzahler!

    Apropos Migration. Wann können wir denn hierzulande mit einer Analyse über die Migration nach dänischem Vorbild rechnen?

     

    http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M57d742d1d42.0.html