■ OST-WEST-DIALOG: Mehr Behutsamkeit
Bonn/Berlin. Für mehr Behutsamkeit im Umgang miteinander hat sich der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Tino Schwierzina (SPD) ausgesprochen. Wie er erklärte, gehe es um weniger Empfindlichkeit im Osten und mehr Sensibilität im Westen. Dies sei dringend notwendig in dem gegenwärtig schmerzhaften Prozeß des deutsch-deutschen Zusammenwachsens, betonte er. Als geradezu unerträglich empfinde er Bemerkungen aus dem Westen, die meisten Bürger im Osten seien faul und nicht umschulungswillig. »Aus denselben Ecken war vor gar nicht allzu langer Zeit zu hören, wie gut wir ausgebildet sind, wie qualifiziert, ja sogar wie überqualifiziert«, sagte der SPD-Politiker. Hier sei ein Sinneswandel festzustellen, »der böse Gedanken provoziert, wie sie jetzt auch bei den Demonstrationen zu hören sind: Man läßt die Wirtschaft der neuen Länder den Bach runtergehen, um sich dann billig einzukaufen.«
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