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„Nymphomaniac“ auf der BerlinaleUngekürzte Sexszenen

Die Berlinale zeigt den ersten Teil von „Nymphomaniac“, dem neuen Film von Lars von Trier – und das in der langen, expliziten Fassung.

Am Set von "Nymphomaniac". Links in der Ecke, mit Band um den Mund und Kamera in der Hand, steht der Regisseur Lars von Trier. Bild: casper sjersen/ concorde filmverleih

BERLIN taz | Die Internationalen Filmfestspiele von Berlin haben am Freitag eine besondere Weltpremiere angekündigt: Sie zeigen die ungekürzte Fassung des ersten Teils von „Nymphomaniac“, dem neuen Film von Lars von Trier. Charlotte Gainsbourg spielt darin die Hauptrolle, eine von Sex besessene Frau namens Joe, die ihr Leben Revue passieren lässt.

In der kürzeren Fassung, die am 25. Dezember in Kopenhagen Premiere feiert, sind die Sexszenen nicht explizit; die längere Version dagegen enthält Szenen, die Lars von Trier mit Pornodarstellern gedreht hat. Die Aufnahmen ihrer Genitalien werden in die Sexszenen hineingeschnitten.

Neben Gainsbourg spielen Stellan Skarsgård, Shia LaBeouf, Uma Thurman, Willem Dafoe, Udo Kier u. a. mit, der reguläre Filmstart ist für den 20. Februar angekündigt, der zweite Teil kommt dann im April in die deutschen Kinos. Auf dem Festival läuft „Nymphomaniac“ außer Konkurrenz.

Für die Berlinale, die vom 6. bis zum 16. Februar stattfinden wird, ist das ein gutes Zeichen. Das Filmfestival, das sich ins künstlerische Abseits zu bewegen drohte, hat sich in den letzten zwei, drei Jahren sichtlich verbessert, indem es die Programmierung cinephiler gestaltet hat. Die bisherigen Ankündigungen legen nahe, dass sich dieser Trend 2014 fortsetzt.

Der Eröffnungsfilm etwa ist „The Grand Budapest Hotel“, der mit Spannung erwartete neue Film von Wes Anderson, außerdem gibt es eine neue Arbeit vom französischen Altmeister Alein Resnais, „Aimer, boire et chanter“, und Dominik Graf ist auch im Wettbewerb vertreten, mit "Die geliebten Schwestern". Da kommt ein Regisseur vom Renommee eines Lars von Trier – viele Jahre war er Stammgast in Cannes – gerade Recht.

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2 Kommentare

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  • Die Handlung klingt weiterhin uninteressant. Und die expliziten Darstellungen werden wohl eher anstrengend sein. Gründe für mich, dem Film dennoch eine Chance zu geben, sind die Besetzung und die vorherigen Filme von Triers, gerade die letzten beiden.

  • G
    Gast

    Hab' den Film ja noch nicht gesehen... Ist das jetzt ein Porno für Intellektuelle? ;-)

     

    Mir persönlich gehen die immer detailierten Sex-Darstellungen im Kino ja eher auf den Keks, aber da gehen die Meinungen bestimmt wieder weit auseinander.