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nachtragNutz & Vergessen

Judith Luig schrieb im taz.mag Nr. 222 zur Frage, wie es gelingt zu vergessen. Und wenn nicht, woran dies liegt. Nachzutragen wäre, dass die Debatte spätestens in diesem Herbst weitergeführt werden wird – gewiss und gewissenhaft im Zusammenhang mit dem 9. November.

Anzufügen wäre ferner ein Literaturtipp zum Thema des Vergessens und Erinnerens: „Vom Nutzen des Vergessens“ hießt ein von Gary Smith und Hinderk M. Emrich herausgegebener Band (Akademie Verlag, Berlin, 1996, 295 Seiten, 24,80 €), der den Ertrag zu einem gleichnamigen Kolloquium des Potsdamer Einsteinforums bündelt. Neben den Herausgebern haben auch die Literaturwissenschaftlerin Sigrid Weigel („Pathologie und Normalisierung im deutschen Gedächtnisdiskurses“) und der Pariser Professor Maurice Olender („Das Nicht-Assimilierbare“) Texte beigesteuert. Am erstaunlichsten bleibt nach der Lektüre: Sie liest sich frisch, ja fast heutig – und wurde doch schon im Jahre 1993 zusammengetragen. Scheint es nur so oder stimmt es: Dass die Diskussion um Erinnerung ein ganzes Jahrzehnt lang kaum von der Stelle gekommen ist?

Und noch ein Tipp: Heute und morgen besteht die letzte Gelegenheit, die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ in Berlin-Mitte, in der Auguststraße 69, zu besuchen. Und zwar ungewöhnlicherweise von 10 bis 24 Uhr. Nächste Station wird das Historische Museum der Stadt Bielefeld sein (29. Januar bis 17. März).

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