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KommentarNur noch Gemetzel

■ Bremerhavener Sozis unter sich

Wochenlang haben die Bremer Bürgerschaftsabgeordneten im Untersuchungsausschuß „Stadthalle Bremerhaven“ im Nebel herumgestochert: Wollte der Krams dem Breuer die Stelle nicht ... und warum hat der Breuer gegen Krams ... und so weiter. Gelangweilt saßen die Parlamentarier da, gelangweilt saßen die Journalisten dabei. Da war kein Durchkommen, die Vernebelungswand war dicht.

Heute nun scheint plausibel, daß das Stückchen Wahrheit, das man dem Untersuchungsausschuß präsentierte, nur Druck machen sollte, um die Vertragsverlängerung des Stadthallenchefs Krams zu erzwingen. Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat müssen sich kaputt gelacht haben über die Trottel Parlamentarier, die Ausschuß spielen.

Am vergangenen Freitag hat offenbar der „rechte“ SPD-Flügel überzogen, die Arbeitnehmer-Vertreter schlugen hart zurück. Die Informationen scheinen recht intern, kein Wunder: Krams hatte sich mit den Mitarbeitern angelegt, und die haben Material gesammelt. Wir warten gespannt darauf, ob der Stadthallen-Chef heute noch etwas zu seiner Ehrenrettung sagen will.

In der SPD Bremerhaven herrscht seitdem Krieg - mit der gestrigen Offenlegung dürfte das Stadium des Gemetzels erreicht sein. Die Frage könnte gestellt werden, wie die SPD als Partei in Bremerhaven das überleben will. Aber was solls - wenn's der Wahrheitsfindung dient. Klaus Wolschner

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