: „Nur“ ekelerregende Stoffe im Ei
Stuttgart (ap) - Die zwischen Januar und März im Handel aufgetauchten verdorbenen Maultaschen waren nach Angaben der baden–württembergischen Sozialministerin Barbara Schäfer nicht mit Hühnerembryos oder Kot, dafür aber mit schlechtgewordenem Hühner–Eiweiß verunreinigt. Die beanstandeten Lebensmittel seien zwar nicht gesundheitsschädlich, aber zum Verzehr natürlich nicht geeignet gewesen. Deshalb ermittele auch die Staatsanwaltschaft. Eine Warnung der Verbraucher mit Namensnennung der Firmen, die das verdorbene Hühner–Ei verarbeitet hatten, wäre nach Auffassung von Frau Schäfer mit dem „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“ nicht unvereinbar. Die SPD– Opposition im Stuttgarter Landtag verlangt nach wie vor die Veröffentlichung der Namen. Sollte das bis Ende dieser Woche nicht geschehen, will die SPD einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß einsetzen lassen. Offiziell bekannt ist bislang nur der belgische Eiprodukte–Hersteller „Caho“, der insgesamt 16 Tonnen verdorbenes Eiweiß nach Baden–Württemberg geliefert hat. „Entschieden“ zurückgewiesen hat die Ministerin den Vorwurf, wieder zur Tagesordnung überzugehen, weil keine gesundheitsgefährdende, sondern lediglich ekelerregende Stoffe gefunden worden seien.
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