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Archiv-Artikel

Nur eine Teenie-Liebschaft

MUSICAL Die wahre Elisabeth äußert sich exklusiv zu ihrer Kopie und „gegen das Getratsche am Hof“

Von AG
Elisabeth, auch Sisi

■ 1837-1898, Herzogin in Bayern, Kaiserin von Österreich-Ungarn an der Seite von Franz Joseph I.

taz: Hochwohlgeboren, heute feiert in Bremen ein Musical unter Ihrem Namen Premiere...

Elisabeth von Österreich-Ungarn: Ja, und beim Namen fängt es auch schon an. Historisch betrachtet ist mein Spitzname „Sisi“, die Variante mit zwei „s“ meint Romy Schneider, die sich an der Darstellung meiner Person versucht hat.

Soll heißen?

Man maßt sich an, meine „wahre Geschichte“ zu erzählen, und schon der Name ist nicht korrekt.

Sie mögen nicht posthum im Mittelpunkt stehen?

Das schon. Ich mag es aber nicht, wenn man meine Geschichte immer wieder nachspielt und an ihr herumdoktert. Auf die Bühne oder in den Film kommt am Ende doch nur das, was das gemeine Publikum so sehen will.

Aber die Geschichte mit Franz Joseph passt da doch: Eine Liebeshochzeit. Er nahm nicht – wie von den Familien eigentlich arrangiert – ihre Schwester, sondern Sie.

Mag sein, dass es Liebe war. Aber führen Sie sich vor Augen: Ich war 15 und lebte in der tiefsten bayrischen Provinz. Klar verknallt man sich da in den 23-jährigen Großstädter. Aber bleibt das auch ein Leben lang so? Es ist gut, dass man sich heute mit 15 in der Regel nicht bindet. Diese ganze Geschichte im Rückblick zu verklären, das gefällt mir gar nicht.Welches Bild sollten wir uns stattdessen von Ihnen machen? Es war nicht immer leicht: die politische Lage, das Leben am Hof, die Erwartungen, die Familie. Aber ich mag es diskret. Es hatte seine Gründe, dass ich viel auf Reisen war, das Getratsche am Hof hat mir gar nicht gelegen. Sie wollen Fakten? Dann schauen Sie in die Geschichtsbücher.

INTERVIEW: AG

20 Uhr, Musical Bremen, Richtweg