: Nur eine Ausnahme
Saga wehrt sich gegen den Vorwurf, Häuser zu Lasten der Stadt günstig an Mietwucherer zu verpachten
Die Saga hat dem Eindruck widersprochen, sie verpachte im großen Stil Häuser an Zimmervermieter, die diese gegen horrende Summen an Sozialhilfeempfänger weitervermieten und das vom Sozialamt bezahlen lassen. Bei dem jetzt bekannt gewordenen Fall aus der Friedrichstraße 34 in St. Pauli handele es sich um eine „historisch bedingte“ Ausnahme.
Wie in der vergangenen Woche bekannt geworden war, gibt es auf dem Kiez eine Reihe von Häusern, in denen winzige, zum Teil heruntergekommene Zimmer und Wohnungen zu stark überhöhten Preisen an Sozialhilfeempfänger vermietet werden. Bei der Bewilligung der entsprechenden Mietbeihilfen orientierten sich die Mitarbeiter der Sozialämter lediglich an den Obergrenzen pro Kopf.
Weil das Problem schon lange bekannt ist, hätten die Mietervereine der Sozialbehörde unter SPD-Führung bereits mehrfach Beratung angeboten, sagte Christiane Hollander von Mieter helfen Mietern der taz. Bei einem Gespräch mit den Leitern der Sozialämter will Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) dieses Thema anschneiden.
Der langfristige Mietvertrag mit der gewerblichen Zimmervermietung in der Friedrichstraße 34 sei „vor mehr als 20 Jahren in einer Ausnahmesituation und mit Zustimmung des damaligen Eigentümers“, der Stadt, zu Stande gekommen, erklärte die Saga. Vermietet worden sei dafür lediglich eine Gewerbeeinheit innerhalb eines Mehrfamilienhauses. Es sei nicht Unternehmenspolitik, an gewerbliche Zimmervermieter zu vermieten. KNÖ
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