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Nur der Bentley brachte Knete

Genf (dpa/taz) – Eine Versteigerung von rund 450 Andenken an Charlie Chaplin brachte am Freitag abend in Genf einen geringeren Erlös als erwartet. Die Stücke waren zum größten Teil von Chaplins früherem Dienstmädchen Mirella Canesa im Laufe von 25 Jahren zusammengetragen worden. Gerechnet worden war mit einem Gesamterlös von bis zu 2,5 Millionen Schweizer Franken. Am Ende des Tages waren es 660.000 Franken, wovon der Löwenanteil für das letzte Auto Chaplins, einen schwarzen Bentley, Jahrgang 1946, erzielt wurde. Die Edelkarosse wurde für 440.000 Franken von einem arabischen Prinzen ersteigert. Die acht Kinder des 1977 gestorbenen Chaplin hatten gegen die Auktion protestiert, weil Mirella Canese versprochen habe, ihre Sammlung für eine Museum zur Verfügung zu stellen, das irgendwann in Vevey am Genfer See gebaut werden soll. Dort hat der Mime lange gelebt, und dort ist er auch begraben. Den zweithöchsten Preis erzielte mit 48.000 Franken eine Geige Chaplins, die in dem Film „Der Tramp“ eine Rolle spielte. Sie ging an einen Algerier. 18.000 Franken blätterte ein holländischer Autohändler für einen Frack hin. Auch Chaplin-Fans mit kleinem Geldbeutel kamen auf ihre Kosten. Hemden, Krawatten, Schals, Fotos, Plakate, Briefe und Postkarten wechselten für Beträge von ein bis mehreren hundert Franken den Besitzer.

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