: Noriega belauscht
■ CIA-Taktik zur Prozeßverhinderung?
Berlin (taz) — Haben US-Regierungsstellen sich bei der Strafverfolgung des abgesetzten panamaischen Diktators Manuel Noriega mit voller Absicht selbst ein Bein gestellt? Diese Ansicht vertreten zumindest die Anwälte des in Miami inhaftierten ehemaligen Militärchefs von Panama, nachdem ihre vertraulichen Telefongespräche mit Noriega als Tonbandaufzeichnungen der US-Fernsehgesellschaft CNN zugespielt worden waren. Die Anwälte glauben, daß die Gespräche vom US-Geheimdienst CIA mitgeschnitten worden sind, der auf diese Weise das Verfahren gegen Noriega zum Platzen bringen will. Noriega, der lange Jahre hochbezahlter Informant der CIA gewesen ist, könnte in einem Prozeß unangenehme Enthüllungen über den Geheimdienst machen. Noriegas Anwälte versuchen seit Monaten, ihrem Mandanten Zugriff auf seine Auslandskonten zu verschaffen, so daß er sie bezahlen kann.
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