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NolympiaFolge 9: Kitesurfen

Hamburg, Hannover, Kiel, Ratzeburg – in den norddeutschen Olympiastützpunkten wird derzeit hart trainiert, damit es ab dem5. August in Rio Medaillen gibt. Aber es geht auch anders. Die taz.nord stellt Sportarten vor, die nicht olympisch sind und es ziemlich sicher auch nicht werden – die aber im Norden beliebt sind.

Kitesurfen ist schon so lange ein Trendsport, dass von einem Trend nicht mehr die Rede sein kann. Seit 2006 fand jeden Sommer ein World Cup in St. Peter-Ording statt. Jahr für Jahr greifen regionale Fernsehsender das Thema auf, weil es telegen ist, wenn sich ein Sportler auf einem Board von einem Lenkdrachen über ein heimisches Küstengewässer ziehen lässt und spektakuläre Sprünge zum Besten gibt.

Ein Dauerbrenner ist das Kitesurfen auch in Sachen Naturschutz – es störe Vögel beim Rasten und das Wattenmeer stehe unter Naturschutz, sagen die Naturschützer. Die Fremdenverkehr-Leute sagen, dass das Kitesurfen viele Menschen anzieht: Beim World Cup liegt der Besucherrekord bei 215.000.

Schleswig-Holsteins Nationalparkverwaltung hat an der Nordseeküste rund 20 Gebiete für das Kitesurfen frei gegeben. Für die Ostsee gibt es noch keine Regelung. An Niedersachsens Küsten ist es grundsätzlich verboten, aber Ausnahmen sind möglich.

Die Auflagen in St. Peter-Ording führten dazu, dass der World Cup dieses Jahr auf Fehmarn stattfindet, vom 26. August bis 4. September. Als Sponsor mit im Boot ist auch die Bundeswehr. Und veranstaltet wird das Ganze von einer Hamburger Agentur, die schon den Stand-Up-Paddling-Weltcup Ende Juni in Scharbeutz organisiert hat. Das Trendsport-Business ist eben auch eine kleine Welt. KLI

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