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Noch'n Killer

■ John Sandfords "Die Schule des Todes"

NOCH'NKILLER

Ich hab' die Erfahrung gemacht, daß wenn auf dem Pappdeckel eines Krimis mit der Meinung Stephen Kings zu dem Buch geworben wird, man sich meistens darauf verlassen kann, nervenzersetzende Kost serviert zu bekommen. Zu John Sandfords Psychothriller Die Schule des Todes geruhte der King of Horror zu bemerken: „Ein bösartiger und temporeicher Roman, schockierend und packend bis zur letzten Seite!“

Damit hat Mr. King nicht mal allzu sehr übertrieben. Nur, es handelt sich bei dem Thriller um eine dieser Jagd-auf-irren-Killer- Geschichten — und davon gibt es inzwischen im Krimiangebot genauso viele wie Ich-hatte-einen- schlimmen-Kater-Privatdetektiv- Storys.

Auf der einen Seite haben wir da den Psycho, der vorzugsweise Frauen meuchelt. Sein Gegenspieler, der Jäger, ist ein zäher Bulle, der es spätestens nach der Hälfte des Romans echt persönlich nimmt, daß er diesen Kerl nicht daran hindern kann, weiter zu morden. Der Ausgang des Dramas steht von vornherein fest. Es ist also nicht ganz einfach den Leser bei der Stange zu halten. John Sandford gelingt das mit der Schule des Todes mühelos. Er hat den Bogen raus, wie man langsam die Spannung steigert, kleine Nebenschauplätze aufbaut und interessante Schlenker und überraschende Wendungen zur richtigen Zeit einführt. Sein Killer ist ein junger Anwalt, der sich im Strafrecht genau auskennt. Jeden Mord plant er exakt, kurz vorher geht er sogar eine Checkliste durch, um auch ja keinen Fehler zu machen. Auf der Seite des Gesetzes steht Lieutenant Lucas Davenport, ein etwas exzentrischer Einzelgänger, der in seiner Freizeit Spiele entwirft und damit eine Menge Geld verdient. Natürlich wird die Sache bald zum Privatkampf der beiden. Bulle und Mörder, beides sind eiskalte Spieler, jeder versucht den anderen auszutricksen, es gibt keine Regeln, alle Mittel sind erlaubt.(Goldmann)

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