piwik no script img
taz logo

Noch-nicht-Partei, die soundsovielteStreit bei Schills

Das Ende vorm Anfang?

Das geht ja gut los. Noch bevor die Schillpartei in Bremen an den Start gegangen ist, melden sich die ersten Aufmüpfigen. „Wir in der Schill-Partei“, ist das Flugblatt überschrieben, das im Folgenden sämtliche Noch-nicht-Würdenträger der Partei aufs Übelste beschimpft und somit den immer wieder angekündigten und immer noch nicht vollzogenen Start der Partei Rechtsstaatlicher Offensive in Bremen aufs Feinste überschattet. Zumal die anonymen „Wirs“ nur die Presse, die eigenen Oberen in spe aber lieber nicht informiert hatten.

„Ein bisschen enttäuscht“, ist Bremen-„Koordinator“ – so heißen bei Schill die Expansionsstrategen – Jan Timke über die anonymen Outer schon. Bezichtigen sie den „Herrn Timmke“ doch der „Führungsschwäche“, weshalb er „für die Arbeit als Koordinator überlastet“ sei. Stimmt nicht, sagt Timke, der im Übrigen nicht weiß, wer ihn da anfeindet. Keineswegs hätten schon längst Ortsvereine in Bremen und Bremerhaven gegründet werden können, wie die Namenlosen behaupten. Zwar lägen bei der Zentrale in Hamburg längst genügend Anträge auf Aufnahme herum. Und die würden auch reichen, um in Bremerhaven auf jeden Fall und in Bremen auch bald einen Ortsverein aufzumachen – die Schill‘sche Mindestzahl liegt bei 30 Anträgen. Aber – ein bisschen dumm, zugegeben – diese Anträge bleiben bis zum Bundesparteitag unbearbeitet. Der ist am 22. Juni. Und dazu müssen, erstens, alle Mitglieder eingeladen werden. Aber, zweitens: Die Satzung verlangt, dass beim Parteitag mindestens 25 Prozent der Mitglieder anwesend seien – beim letzten fehlten blöderweise rund 100. Also gilt, drittens, jetzt ein Aufnahmestopp, damit es am 22. Juni nicht plötzlich viel mehr Mitglieder gibt als lange zuvor eingeladen und es wieder nix wird mit der selbst verordneten Mindestteilnehmerzahl. (Aber, viertens, fragen wir schüchtern: Gibt es da nicht entsprechende EDV?) Ist ja auch schnuppe. Was zählt, ist: Die Schill-Partei streitet sich, erfreut damit die Umwelt und lässt so keinen Platz mehr, auch noch ihre aktuelle Pressemitteilung zu verkünden. So sorry. sgi

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen