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Nintendo will mit neuem Super Mario besser sein

■ Realistischere 64-Bit-Computerspiele sollen Marktanteile zurückgewinnen

Tokio (AFP) – Im Kampf um den milliardenschweren Markt der Computerspiele hat die japanische Nintendo Co. Ltd. eine neue Runde eingeläutet. Seit diesem Wochenende ist in Japan das seit langem angekündigte Videospiel „Nintendo 64“ auf den Markt. „Nintendo 64“ ist erstmals mit einem 64-Bit-Prozessor ausgestattet, das heißt, die Informationen werden in dicken 64er-Paketen innerhalb des Rechners hin und her geschoben. Die schnellste Konkurrenz verarbeitet bisher 32-Bit-Pakete, hat schnellere aber auch schon in den Entwicklungslabors.

Seit Tagen schon drängelten sich Tokioter Kids für eine Testvorführung in einem Elektronikgeschäft im Stadtteil Akihabara. „Bilder im ,Nintendo 64‘ sind realistischer und dynamischer als auf anderen Computern“, schwärmt der 18jährige Student Yoshiki Tamura.

Mit diesem Wurf, so hoffen die Planer, sollen Marktanteile zurückgewonnen werden, die in den vergangenen Jahren an die Konkurrenten Sega und Sony verloren gingen. Es geht um einen Markt mit einem Gesamtpotential von mehr als neun Milliarden Mark. Noch 1994 hielt Nintendo einen Marktanteil von 75 Prozent, der allerdings bereits im Jahr darauf auf 33 Prozent zusammenschrumpfte.

Unmittelbar vor dem Verkaufsstart von „Nintendo 64“ versuchte die Konkurrenz noch, mit Preissenkungen um bis zu 25 Prozent zu kontern. Sega und Sony unterboten damit den neuen Nintendo, der rund 350 Mark kosten soll, um gut 20 Prozent. Trotzdem hofft Nintendo auf einen Jahresabsatz von 3,5 Millionen „Nintendo 64“. Nach Europa kommt der neue Prozessor allerdings erst im März 1997.

Sega will als Antwort bis Jahresende neue Software bringen. Ferner sollen ab Juli Computerspiele im Internet installiert werden, so daß mehrere Spieler per Datenautobahn zusammen oder gegeneinander antreten können.

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