piwik no script img

Nijasow mit 99,5 Prozent alter und neuer Präsident Turkmenistans

Moskau (afp) — In der früheren Sowjetrepublik Turkmenistan ist der bisherige Amtsinhaber Saparmurad Nijasow am Sonntag mit überwältigender Mehrheit erneut zum Präsidenten gewählt worden. 99,5 Prozent der Stimmen entfielen dem offiziellen Ergebnis zufolge auf den früheren kommunistischen Spitzenfunktionär. Die Wahlbeteiligung betrug nach amtlichen Angaben 99,8 Prozent. Nijasow war der einzige Kandidat. 1991 hatten ihn 98 Prozent der Turkmenen zum Präsidenten der mittelasiatischen Republik gewählt. Die im Mai verabschiedete neue Verfassung Turkmenistans sieht ein Präsidialsystem vor, das dem Staatspräsidenten weitreichende Rechte einräumt. Danach ist der Präsident gleichzeitig auch Regierungschef. Seine Regierungszeit ist auf zwei fünfjährige Amtsperioden beschränkt. Der Leiter der Wahlkommission, Kurban Orasow, sagte, Turkmenistan sei ein Gebiet, „wo alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität in Freundschaft miteinander“ lebten. Das Ergebnis zeige, daß die aus vielen verschiedenen Völkern bestehenden Einwohner der Republik dem Präsidenten vertrauten. Nijasow war bis 1985 Vorsitzender der Kommunistischen Partei seiner Republik gewesen. Er hatte die KP nach dem gescheiterten Moskauer Putsch vom August 1991 verboten und die „Demokratischen Partei“ gegründet, deren Führung er übernahm. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaftsreformen in seinem Land, in dem knapp vier Millionen Menschen leben, voranzubringen. Turkmenistan verfügt über Bodenschätze, seine Wirtschaft ist stark von der Russischen Föderation abhängig, die Hauptabnehmer seines Erdgases und anderer Rohstoffe ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen