Niedersachsen: Madsen

Madsen, das ist Deutschrock, der auf Entwicklung setzt. Es geht um erarbeitete Identität, fern der hippen Metropolen, im erdigen Wendland. Dort nämlich spielten Sebastian und Sascha Madsen bereits 1996 mit Nico Maurer unter den Namen „Alice`s Gun“ und „Hoerstuatz“ zusammen. Damals waren ihre Texte noch englischsprachig. 2004 kamen Johannes Madsen und Folkert Jahnke dazu und man bekam unter dem Namen Madsen einen Platz im bereits rollenden Zug des Deutschrock – und prompt wurde Madsen aus der Provinz in die Plattenläden befördert.

Im März 2005 erschien ihre erste Single „Die Perfektion“, auf die Thees Uhlmann von Tomte wahre Lobeshymnen sang – entsprechend angenehm waren dann auch die Verkaufszahlen der Debütplatte „Madsen“, die im Mai 2005 herauskam. Mit ihrem zweiten Album „Goodbye Logik“, das, etwas hastig nachgelegt, schon Mitte 2006 erschien, erwiesen Madsen sich als linientreue Vertreter des deutschen Gitarrenrock mit Hang zu norddeutscher Direktheit und Melancholie. Von Kritikern des öfteren als Kandidaten für ein Bandportrait in der Bravo verrissen, behaupteten sie sich mit Liedern wie „Du schreibst Geschichte“ auch auf den MP3-Playern von Menschen, die der Adoleszenz näher stehen als der Pubertät.

Beim Bundesvision-Songcontest treten sie mit „Nachtbaden“, der ersten Single ihres dritten Albums „Frieden im Krieg“ an, das im März 2008 veröffentlicht werden soll. Für die Niedersachsen wird der Auftritt ein Heimspiel – und zudem blicken die fünf Musiker aus Clenze auf eine große Tradition zurück: „Castortransporte, der ehemalige Bundeskanzler und die Gewinner vom letzten Mal kommen aus Niedersachsen. Und jetzt wir. Wahnsinn!“ ALW