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Niedersachsen bekommt EingreiftruppeSchutz vor Hacker-Angriffen

Sie sollen die Rechner vor unbefugtem Zugriff schützen: In Niedersachsen passt künftig ein Expertenteam auf die Netzwerke von Land und Kommune auf.

In Niedersachsen wacht eine „schnelle Eingreiftruppe“ über die Sicherheit der Computer des Landes. Bild: dpa

HANNOVER dpa | Mit einem eigenen Expertenteam will das Land Niedersachsen künftig die Computer von Land und Kommunen besser vor Hacker-Angriffen schützen.

„Solche Angriffe haben in den vergangenen Jahren zugenommen und stellen eine große Gefahr für öffentliche Verwaltungen wie die Wirtschaft dar“, sagte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) am Montag in Hannover.

Kernaufgabe des fünfköpfigen Teams sei der Schutz der Netzwerke, im Falle eines Angriffs gehöre dazu die Erstellung eines analysierenden Lagebilds der Bedrohung ebenso wie Gegenmaßnahmen und die Unterstützung eines Krisenstabs.

„Bislang hat es glücklicherweise noch keine direkten Angriffe auf das Landes-Intranet gegeben“, betonte Schünemann. Jedoch seien in anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen oder bei der Bundesregierung bereits zahlreiche Angriffe verzeichnet worden. „Im schlimmsten Fall wird dadurch ein ganzes Netzwerk lahmgelegt.“

Zusätzliche Kosten entstünden durch die Einrichtung eines solchen Expertenteams nicht, die Jahreskosten von rund 500 000 Euro würden genau wie die fünf Stellen aus den Mitteln des Innenministeriums gestellt, sagte Schünemann. Die Erkenntnisse der Eingreiftruppe sollen auch der Wirtschaft zur Verfügung stehen.

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2 Kommentare

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  • D
    derda

    "Die Erkenntnisse der Eingreiftruppe sollen auch der Wirtschaft zur Verfügung stehen."

     

    Was soll das denn schon wieder? Der Bürger bezahlt diese 5 "Spezialisten" und soll dann nichtmal eventuelle Erkentnissgewinne mitbekommen?

  • P
    Prokrustes

    Die eigentliche Meldung ist, dass Niedersachsen bisher niemanden hatte, der sich kompetent um Netzwerksicherheit kümmerte. Das erklärt auch, dass bisher noch keine direkten Angriffe bemerkt wurden. Das schlimmste an einem Angriff ist NICHT, dass der Angreifer einfach nur alles lahmlegt. Viel schlimmer ist, wenn er intern mithören kann ohne dabei bemerkt zu werden.

     

    Im Übrigen ist es utopisch, dass sich "die Industrie" für die "Erkenntnisse der Eingreiftruppe" interessieren wird. Wirkliche Netzwerksicherheitsspezialisten verdienen dort gerne das fünffache des Tarifvertrages der Länder sodass der Erfahrungsaustausch vermutlich in der anderen Richtung erfolgen wird.