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Niederländischer RechtspopulismusDer eine Mann seiner Partei

Er polemisiert, er provoziert, er hetzt: Geert Wilders hat das Erbe des 2002 ermordeten Rechtspopulisten Pim Fortuyn angetreten. Seine Freiheits-Partei erhält immer mehr Zulauf.

Stets blondiert: Geert Wilders. Bild: dpa

ARNHEM taz Die Stadt Arnhem erwartet ungewohnten Besuch. In den Straßen um das Hotel Haarhuis und davor patrouillieren Polizisten, Wächter eines Sicherheitsdienstes stehen auf dem Bürgersteig. Drinnen soll eine der seltenen Veranstaltungen der Partij voor de Vrijheid (Partei für die Freiheit) stattfinden. Zutritt erhält nur, wer sich über die Webseite der Partei mit seinen Daten angemeldet hat. In dem verglasten Haupteingang stellen sich die vorsortierten Besucher für die Sicherheitskontrolle an, sie werden auf Waffen untersucht. Ein Spürhund schnüffelt am Gepäck - die PVV will schon sehr genau wissen, wer sie besucht.

Abgeschirmt betritt Parteichef Geert Wilders den Veranstaltungsort durch den Hintereingang. Der Rechtspopulist wird hier sprechen, seinetwegen der ganze Aufwand. Die gut 200 Anhänger, die Webcheck und Sicherheitskontrolle überstanden haben, sind fast ausnahmslos sogenannte Autochthone, also einheimische "weiße" Niederländer. Und deutlich mehr Männer als Frauen. Dann schließen sich die Türen, Medienvertreter sind unerwünscht und müssen draußen bleiben.

Der 46-jährige Wilders ist ein harscher Islamkritiker. Sein Thema sind islamistischer Fundamentalismus und Integration oder besser die mangelnde Integration von Muslimen in den Niederlanden. Wilders will am liebsten möglichst viele Muslime aus den Niederlanden abschieben. Auf seiner Webseite nennt er sich einen Freiheitskämpfer und behauptet, sich um die Identität der Niederlande zu sorgen.

Seine Partij voor de Vrijheid ist eine Ein-Mann-Partei. Es gibt Spender, Unterstützer, Abgeordnete - doch Wilders ist das einzige Mitglied seiner Partei. Seine Mitstreiter, die für Medienkontakte speziell geschult werden, wählt er sorgfältig aus. Diese Veranstaltung in Arnhem dient unter anderem dazu, neue Kandidaten zu finden. Bei den Parlamentswahlen 2006 bekam die PVV auf Anhieb 9 von insgesamt 150 Sitzen. Sie hat bei den Europawahlen überraschend vier Kandidaten in Brüssel durchgebracht. Und bei den Gemeinderatswahlen 2010 in Den Haag und Almere wird sie erstmals kandidieren. Die PVV ist im Aufwind. Würde jetzt gewählt, käme die Partei auf etwa 30 Sitze, so die Prognosen.

Die äußerst aggressive politische Polemik Wilders ist durch zahlreiche Aussagen belegt wie: "Ich habe genug vom Islam in den Niederlanden: Keine weiteren muslimischen Immigranten! Ich habe genug von der Anbetung Allahs und Mohammeds in den Niederlanden: Keine weiteren Moscheen! Ich habe genug vom Koran in den Niederlanden: Verbietet das faschistische Buch!" Oder: "Wir müssen den Tsunami der Islamisierung stoppen! Einen gemäßigten Islam gibt es nicht." Und: "Der Kern des Problems ist der faschistische Islam, die kranke Ideologie von Allah und Mohammed, wie sie in dem islamistischen ,Mein Kampf' niedergelegt ist: dem Koran."

Wilders fordert, dass man nichtwestlichen Ausländern mit doppelter Staatsbürgerschaft - diese "marokkanischen Straßenterroristen, die große Teile der Niederlande unsicher machen" - den Pass abnimmt und sie ausweist. Er greift Probleme der Niederlande wie die Infrastruktur, Verkehrsstaus, Wohnungsnot oder Fragen des Sozialstaats auf und stellt sie in direkten Zusammenhang mit den Migranten. Mit seinen Auslassungen heizt er ein Klima der Angst und Argwohn gegenüber den Muslimen an, verkörpert aber zugleich eine real bestehende Unzufriedenheit vieler Niederländer mit der Integrations- und Immigrationspolitik. Während der letzten Haushaltsdebatte forderte er die Einführung einer "Kopftuchsteuer", die er "Kopflappensteuer" nannte - in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr.

Geert Wilders sitzt seit 1998 als Abgeordneter im Haager Parlament, zuerst für die liberale VVD. Seine PVV hat er 2006 gegründet. Der islamistische Fundamentalismus war sein Thema von Anfang an. Er positionierte sich gegen das Establishment, gegen "die Elite", er vertritt, wie er behauptet, "das Volk". Das sind in dieser Legislaturperiode genau 5,9 Prozent der Wähler.

Während Wilders zu seinen Anhängern spricht, ist in Arnhem ein Fackelzug unterwegs. Die Bürgermeisterin hat angeordnet, die Demonstranten auf Abstand zum Hotel zu halten. Die Plattform "Wilders schließt auch dich aus" hat zu der Aktion aufgerufen.

Bereits am Tag zuvor hatten sich Bürger zu einer Debatte in einem Jugendzentrum getroffen. Es geht um die Gründung eines außerparlamentarischen Netzwerkes. Auf den Stühlen in dem bunt gestrichenen Raum sitzen auch sogenannte Allochthone, also Niederländer mit Migrationshintergrund. Ein älterer Muslim meldet sich gleich zu Wort. Er ist empört. Er bezeichnet Wilders als "Unruhestifter". Er fordert, man solle den Koran auf "anständige" Weise und "vorurteilsfrei" lesen. Wilders präge einen verkehrten Begriff vom Islam. "Al-Qaida ist nicht das, was Muslime leben wollen", betont er.

Andere äußern ihr Unbehagen, weil die Politiker versagt hätten und im Parlament in den vergangenen Jahren nicht scharf genug auf Wilders reagiert worden sei. Der Student Mattijs van de Sande, 25, einer der Sprecher der Plattform, sagt: "Wir müssen stärker Position beziehen gegen diesen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Wilders hat Anziehungskraft, er bietet einfache Lösungen, die nicht funktionieren und inhuman sind." Annelies Ibes, sie ist Kommunikationstrainerin, meint, dass die Beleidigung von Minderheiten nicht zur Lösung der Probleme im Land beiträgt. "Die Menschen fühlen sich nicht gesehen und nicht gehört. Man muss aus diesem Aggressionsmuster aussteigen."

Etwa eine Million Migranten muslimischen Glaubens lebt in den Niederlanden. Anfang 2010 wird in einem Strafverfahren geprüft, ob Wilders zu Hass anstiftet und Muslime und ihren Glauben diskriminiert. Oder ob seine Äußerungen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sind. Wegen seiner "einseitigen, stark verallgemeinernden Formulierungen mit radikaler Tendenz und zunehmender Heftigkeit", so nannten es die Richter, ordneten sie Strafverfolgung an.

Auf politischer Ebene hat es an diesem Tag in den Medien einen heftigen Schlagabtausch gegeben. Laut De Volkskraant stufen drei Wissenschaftler Wilders Haltung als "rechtsextrem" ein, die PVV unterminiere die Demokratie. Die Untersuchung wurde im Auftrag des Innenministeriums durchgeführt. Der Abschlussbericht soll im Dezember veröffentlicht werden. Er teile die Einschätzung der Wissenschaftler, sagte daraufhin Eberhard van der Laan, Minister für Wohnen und Integration von der mitregierenden sozialdemokratischen Partij van de Arbeit (PvdA). Der Führer der linksliberalen Oppositionspartei D66, Alexander Pechtold, erklärte, er habe schon immer gesagt, "Geert Wilders ist ein Rassist und extrem rechts". Pechtold bietet Wilders im Parlament regelmäßig Paroli.

Wilders hält dies für den "soundsovielsten kranken Versuch der Elite", die PVV zu dämonisieren. Pechthold und van der Laan würden zu einem "Klima von Hass und Gewalt" gegen ihn und die PVV beitragen, sagt er, sie würden wie die "politischen Handlanger von Mohammed B." agieren. PvdA und D66 hätten scheinbar nichts gelernt aus dem Mord an Pim Fortuyn.

Starke Worte. Zur Erinnerung: Mohammed B. ist ein niederländischer Islamist marokkanischer Herkunft. Er hat am 2. November 2004 in Amsterdam am helllichten Tag den Filmemacher, Kolumnisten und Berufsprovokateur Theo van Gogh auf der Straße mit mehreren Kugeln niedergestreckt und die Kehle durchgeschnitten. Van Gogh hatte den islamkritischen Film "Submission" gedreht. Der Rechtspopulist Pim Fortuyn wiederum wurde 2002 von einem militanten Tierschützer erschossen.

Im Hotel ist die geschlossene Gesellschaft nach gut zweieinhalb Stunden beendet. Nun hat Wilders Zeit für Journalisten. Da steht er, abgeschirmt durch seinen Wachschutz. Er trägt eine silberne Krawatte zu seinem blondierten Schopf, er ist hellwach, konzentriert und spricht seine Sätze in rasendem Tempo. Seit Oktober 2004 steht er unter Personenschutz, seit dem Mord an Theo van Gogh wird er rund um die Uhr bewacht. Wie es ist mit permanenter Bewachung zu leben? Wilders: "Das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Ich habe meine persönliche Freiheit vor fünf Jahren verloren. Ich bin niemals allein. Ich habe keine Privatsphäre. Es ist ein hoher Preis." Dann, kämpferisch: "Menschen, die undemokratische Mittel gebrauchen und mich in diese Situation gebracht haben, wollen, dass ich tot bin. Die mit al-Qaida verbundenen Organisationen würden gewinnen, wenn ich aufhöre oder einen moderaten Ton anschlage. Ich werde das niemals tun. Es ist nicht einfach. Aber es ist der einzige Weg."

Auf die Frage nach dem Vorwurf, die Demokratie zu untergraben, antwortet er: "Das ist eine furchtbare Anschuldigung. Wir wurden demokratisch gewählt und nutzen ausschließlich demokratische Mittel. Wir verfügen über neun Sitze im Unterhaus, in den Wählerumfragen hat sich diese Zahl jetzt verdreifacht. Also glaube ich, dass eine Menge Politiker nicht allzu glücklich darüber ist, dass sie Stimmen an unsere Partei verlieren. Vielleicht ist das ja ein Teil der Motivation für diesen Angriff", so Wilders Lesart.

Beim Hinausgehen sitzt die Truppe vom Wachschutz wartend im Gang. Die Sicherheitsschleuse ist abgebaut.

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25 Kommentare

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  • D
    dosso

    "Wilders fordert, dass man nichtwestlichen Ausländern mit doppelter Staatsbürgerschaft - diese 'marokkanischen Straßenterroristen, die große Teile der Niederlande unsicher machen' - den Pass abnimmt", schreibt die Autorin. Ich lasse dahingestellt, ob Passabnahme und Ausweisung angemessene Antworten auf das von Wilders benannte Problem darstellen oder nicht. Dass Wilders aber richtig liegt mit seiner "Hasspredigt", beweisen ausgerechnet die marokkanischen Verbände in den NL selbst, die kürzlich ihre eigene Community wegen der von Marokkanern ausgehenden Gewaltkriminalität attackierte:

     

    "Onze samenleving wordt in toenemende mate geconfronteerd met criminaliteit en geweld van Marokkaans-Nederlandse jongeren..." heisst es in einem Manifest vom 12.10.09 von "professionals en organisaties van Marokkaanse origine" (DE VOLKSKRANT, http://bit.ly/38CSaS ).

     

    Derlei verschweigt uns die "aufgeklärte" taz, um Wilders bequem als Rassisten darzustellen. Ich warte jetzt auf den Nachweis, dass die marokkanischen Verbände alle auch nur ein Mitglied haben - Geert Wilders...

  • A
    aso

    @ taz redaktion:

     

    Ihre Aufforderung an @ Kira (12.11.2009 11:47 Uhr),

    sie möge ihre ungeheuren Behauptungen belegen, haben meine Neugierde geweckt, und es kommt in der Tat erschröckliches zu Tage:

    Die Marokkaner SELBST fordern bereits Ausgangssperre für ihre Kinder! Ist das nun auch rassistisch?

    (müßte man ggf. den neuen Begriff „Auto-Rassismus“ kreieren?):

     

    „...der Bundesverbandes marokkanischstämmiger Niederländer (Samenwerkingsverband van Marokkanen in Nederland - SMN), fordert von der Regierung von 20 Uhr an bis in die Morgenstunden ein landesweites Ausgangsverbot  für alle Kinder unter 9 Jahren. Nur so könne der wachsenden Kriminalität unter jungen Marokkanern früh begegnet werden. Alle Eltern, die ihre Kinder von 20 Uhr an noch auf die Straßen ließen, müssten bestraft werden...“:

     

    http://www.telegraaf.nl/binnenland/2465083/__Marokkaan_wil_avondklok__.html?p=22,1

     

    „...In den Niederlanden hat nun schon die zweite Stadt Ausgangssperren für kriminelle junge Marokkaner angeordnet. Deutsche Medien nehmen das alles bislang nicht zur Kenntnis...

     

    In der Kriminalstatistik der Stadt (Ede) nehmen junge Marokkaner die vordersten Ränge bei den schweren Straftaten ein:

    Raub, Überfälle, brutalste grundlose Prügeleien, Brandstiftungen, Landfriedensbruch und Vergewaltigungen.

    Immer mehr ethnische Niederländer haben in Ede Angst...

    Deutsche Journalisten haben diese Entwicklung bislang ignoriert...“:

    http://info.kopp-verlag.de/news/niederlande-ausgangssperren-fuer-junge-marokkaner-in-der-stadt-ede.html

    http://www.elsevier.nl/web/Nieuws/Politiek/213364/PvdA-Relmarokkaan-verbannen-uit-wijk.htm?print=true

    http://badnewsfromthenetherlands.blogspot.com/2008/02/twenty-five-cities-have-prohibitions-on.html

     

    Die einzige Möglichkeit für Links/Grün zu verhindern, daß Wähler zu Wilders abwandern scheint zu sein, selbst aktiv zu werden...

  • A
    antirassist

    Ich bin schon wieder sprachlos, während ich diese Kommentare hier lese (nicht alle!)

     

    Rassismus funktionier immer noch wie vor 70 Jahren.

    Eine Gruppe (Religion, Ethnie etc) wird ausgewählt. Dann werden die Taten einiger Mitglieder dieser Gruppe herausgepickt. Dann wird davon ausgegangen, dass der Grund kein soziales Phänomen ist, sondern die Überwindung des "Problems" unmöglich ist. Folglich in dem Wesen verankert.

     

    Dann wird hoogenisiert, alle Angehörige dieser Gruppe sind gleich, möglicht ohne Ausnahme.

    Begründungen die auf Rationalität und Tatsachen beruhen sucht mensch vergebens...

     

    Hoffentlich entwickelt sich in den Niederlanden eine starke anifaschistische Bewegung, die diese Entwicklung aufhalten, bzw. wenigstens stören kann.

  • F
    Frechdachs

    Wer sich vorurteilsfrei und geistig mit dem Islam ausseinander setzt, wird schnell bemerken das der Islam eine friedliche Religion ist. Ich behaupte mal ganz einfach das jede Religion unserer Welt eine friedliche ist.

    Aber das ist ja nicht das Thema.Vielmehr kommt es mir vor das eine Islamphobie sich hier mal wieder breit macht und eine "sachliche" Sicht der Dinge fast unmöglich macht.

    Ein Sache finde ich ziemlich abstruss das alle Muslime in einem Topf geworfen werden und der allgemeine Generalverdacht erhoben wird.

    Hallo? Hat je ein Islamisches Land Deutsche oder Englische Christen für die Massaker in Bosien verantwortlich gemacht? Nein ! Warum auch, die einen haben mit dem anderen nichts zu tun.

    Eine ähnliche Differenzierung sollte den Muslimen auch zugebilligt werden.Also wenn schon über "geistige aussernandersetzung" geredet wird dann bitte doch mit verstand und nicht wie alzu oft mit billigen und veralteten vorurteilen.

    Denkt euch doch mal was neues aus, es wird langsam langweilig. Tolaranz,Freiheit Gerechtigkeit!

  • L
    LetOpHolland

    Fremdenhass ist nicht tolerierbar. Schon gar nicht in europa. Nicht der islam ist das problem, sondern die integrationspolitik.

     

    Wann lernen wir endlich aus der geschichte?

  • D
    DiversityAndEquality

    So schnell kann es gehen.

     

    2009 - 1930er Jahre all over again...

  • J
    J.Starke

    Liebe taz, als ehemalige taz-Leserin, die sich noch an "Meschuggene unters Kopftuch

    DAS SCHLAGLOCH von VIOLA ROGGENKAMP" erfreuen konnte,finde ich es ziemlich tragisch, dass man sich bei Euch immer noch nicht geistig mit dem Islam auseinandergesetzt hat!

  • EI
    Enrico Isa Musa Menzel

    Friede mit Euch, lieber Leser.

    Auch dieser Mensch muß sich irgentwann für alle Hetze und dem Spalten der Menschen zur Verantwortung ziehen. Es ist nur einer von vielen in solchen Reihen, denen nur geraten werden kann, dass Herz einzuschalten, aber nachdem man es durch Selbstbetrachtung gründlich geläutert hat. Er wird gehen und Gott behüte, von Schlimmeren ersetzt oder zumindenst Seinesgleichen. Traurig, aber es bedarf solcher Menschen um daneben die wirklich echten Guten zu erkennen...

    Freundlichst,

    Enrico Isa Musa Menzel

  • H
    hoeschler

    @Kira: Ach so. Na wenn das so schlimm geworden ist, dass Menschen diskriminieren alternativlos ist, dann wäre meine Forderung ja fast schon vermessen.

     

    Tut mir leid: Wenn es dort wirklich so schlimm ist, dürfen die Rechtspopulisten natürlich dort machen, was sie wollen.

     

    Manchmal frage ich mich echt...

  • M
    Martin

    @F.Ritz: Und weil der Bote, der die unliebsame Botschaft bringt, halt nicht mit Mord droht oder ihn durchführt. Und auch keine Botschaften anzündet, wenn ihm was nicht paßt.

    Da läßt sichs halt fein mutig sein.

  • FR
    F. Ritz

    Wer sich vorurteilsfrei mit Wilders Thesen auseinandersetzt, und nicht nur die "Kurzzusammenfassungen" z.B. der Taz konsumiert("er polemisiert, provoziert, hetzt..."), der wird feststellen, dass Wilders durchaus kein rechter Einpeitscher ist. Er benennt reale Probleme. Sein Film "Fitna" z.B. ist nie in den Aussagen widerlegt worden.

     

    Die Empörung gegen Wilders hat die übliche Ursache: Man schlägt den Boten, weil die Nachricht nicht gefällt.

  • WW
    Wir wählen die Freiheit

    In den Niederlanden ist die Entwicklung bei den Grünen ähnlich – dort hat unlängst Femke Halsema, die immerhin die Vorsitzende der Grünen ist, den Islam öffentlich als großes Problem angeprangert. Von der angeblichen großen kulturellen »Bereicherung« durch den Islam will auch die niederländische Grünen-Vorsitzende nichts mehr wissen. (Quelle: DePers.nl, 8. September 2009). Die deutschen Grünen verstehen das alles nicht – und fahren fort, zugewanderte Kriminelle und Integrationsunwillige aus dem islamischen Kulturkreis in Belgien und den Niederlanden zu unterstützen. Ein Beispiel dafür: Als Mitte September 2009 die Polizei in Molenbeek einen 14 Jahre alten Marokkaner verhaftete, der Polizisten zusammen geschlagen und Passanten ausgeraubt hatte, da organisierte der Vater des Jungen sofort einen gewalttätigen Protestmarsch gegen die Brüsseler Polizei und verkündete in »Presseerklärungen«, sein Sohn sei ein anständiger Moslem und würde nie Straftaten verüben. Die gewalttätige Demonstration richtete sich gegen die angebliche »Islamophobie« der Brüsseler Polizei. Es gab schwere Straßenschlachten in Brüssel, etwa 100 Polizisten wurden bei den Mohammedaner-Unruhen verletzt (Quelle: Brussel Nieuws, 18. September 2009).

     

    Nicht ein belgischer Grünen-Abgeordneter zeigte sich in Brüssel bei diesen »Demonstrationen« gemeinsam mit den gewalttätigen Zuwanderern auf den Straßen in Molenbeek. Einzig deutsche Mitglieder der Grünen reisten an und bekundeten auf von der Polizei fotografierten Transparenten ihre »Solidarität« mit den zugewanderten Mitbürgern und forderten einen verstärkten »Kampf gegen Islamophobie«. Die Demonstranten riefen den Polizisten entgegen: »Verpisst euch!«

  • N
    Nico

    Ich habe die Niederlande immer für ein Vorbild in Sachen Freiheit und Liberalität anderen gegenüber gehalten.

     

    Ich bin sehr enttäuscht über die geschilderte Entwicklung.

     

    Außerdem sehe ich zunehmend anti-islamische (nicht zu verwechseln mit anti-islamistischen) Tendenzen in Europa.

     

    Ich wage zu behaupten, dass wachsender Hass und Hetze in irgendeinem Staat Europas auf unseren gesamten Kontinent projiziert werden wird.

    Gewalt erzeugt leider auch heute immer noch Gegengewalt. Wenn es so weiter geht, sehe ich dunkle Zeiten anbrechen.

  • CC
    Cajun Coyote

    In den Niederlanden spielt sich dasselbe ab wie hier wie vor ein paar Wochen hier mit Sarrazin, nur in größerem Maßstab.

     

    Reality bites.

  • R
    redaktion

    Kira, es wäre schön, wenn Sie ihre Behauptung, dass selbst Grüne und Linke in diversen Orten für rassistische Gesetze gestimmt haben, belegen würden. Ansonsten muss ich Ihren Kommentar leider wieder löschen.

     

    Danke!

  • T
    Taxler

    Da bezeichnet sich jemand als Antifaschist und bezeichnet dann einen anderen Menschen als Ratte.

    Sehr bezeichnend.

    Genau deshalb haben viele Menschen , darunter auch ich, Bedenken davor, daß der Antifaschist und seinesgleichen mehr Macht/Einfluss bekommen.

    Die Herabsetzung des Gegners auf Tierniveau ist faschistisch, ob linksf... oder rechtsf... ist mir dabei egal.

    Freiheit und freie Meinungsäusserung für alle.

    Schluß mit den totalitären Sprechverboten egal von welcher Seite und in welchem Namen auch immer.

  • M
    Martin

    @Antifasschist: Ihr Nickname ist ein Witz. Sie sind der Beleg dafür, das vermeintlich "linke Antifaschisten" den rechtsextremen in nichts mehr nachstehen.

     

    Sie sind ebenfalls ein prima Beleg dafür, das Muslime zu Selbstreflektion und Selbstkritik schlichtweg unfähig sind.

    Schuld sind immer die Anderen und wer Probleme anspricht, ist ein Faschist und ein Rassist.

     

    Nur die echten Faschisten, die erwähnt man lieber nicht. Dann kriegt man nämlich Morddrohungen an die Backe.

  • E
    Euroschnecke

    Wilders ist EUROPA.

     

    Muslime in den Niederlanden, Homosexuelle in Polen, Roma in Italien.

    Eine Minderheit zum Draufprügeln. Das muß einfach so sein. Das ist Europa.

    Wir haben es in weniger als 100 Jahren geschafft zwei Weltkriege zu führen, KZ zu bauen, unseren eigenen Kontinent in 2 Hälften zu mauern. Warum damit aufhören ? Wir sind doch Europa.

    Wilders und seine Meinungsgenossen sind sogar ganz besonders echt Europa.

    Es ist keine neue Musik in den Niederlanden, nur ein neuer Solist.

  • A
    Antifaschist

    Geert Wilders ist der neue Julius Streicher. Eine überwirkliche Ratte. Für ihn ist Kampf dem Islam = Kampf den Muslimen. Ein zweiter Radovan Karadzic.

    Ich hatte zwar als sehr gemäßigter Muslik noch nie Problemem mit irgendwelchen Nichtmuslimen. So lange sie mir den gleiche Respekt entgegenbringen den sie von mir erwarten, habe ich kein Problem damit, sie genau so zu respektieren. Doch was ist wenn einer meint, mich deswegen beschimpfen zu müssen? Ich habe nie daran geglaubt "die andere Wange hinzuhalten." Aber mich ebenfalls abstechen zu lassen wie Marwa Al Sherbini? Ich kann mich ja nicht vorsichtshalber bewaffnen. Sollte ich wieder Karateunterricht nehmen? Aber wenn ich mich zur Wehr setze werde ich sicherlich wegen Körüerverletzung angeklagt.

    Übrigens: dass der Täter Russlanddeutscher war besagt nichts. Ich habe auch mit Russlanddeutschen Bekanntschaft und Umgang und zumindest meine Freunde aus der ehemaligen Sowjetunion scheinen kein Problem mit Muslimen zu haben.

    Und dennoch: ich brauche meinen muslimischen und ausländischen Frfeunden wohl nicht besonders zu empfehlen, auf der Hut zu sein, falls sie in eine ähnliche Situation kommen.

  • K
    Kira

    @hoeschler

     

    Sie kennen sich scheinbar in der niederl. Gesellschaft nicht besonders gut aus , ansonsten würden sie nicht so lächerliche Phrasen von 'Gegenöffentlichkeit' dreschen.

    Die Niederlande hatten über Jahrzehnte hinweg eine rein tolerante Öffentlichkeit wo Fremdenfeindlichkeit kaum eine Chance hatte. Von diesem Punkt haben sich die Niederlande wegentwickelt , und nicht von einem Punkt der 'Toleranz ala Deutschland'. Das ist ein ganz gewaltiger Unterschied.

     

    Würden sie sich etwas besser in den Niederlanden auskennen , dann wäre es ihnen nicht verborgen geblieben das selbst Grüne und Linke in diversen Orten für ein Ausgangsverbot für junge männliche Marrokaner gestimmt haben.

    Anstatt eine Gegenöffentlichkeit zu fordern sollten sie sich lieber mit den Problemen auseinandersetzen welche Grüne und Linke Parteien dazu bewogen haben einer rassistischen Gesetzgebung zuzustimmen, und besonderes Augenmerk darauf legen warum die Gegenöffentlihckeit von früher heute keine mehr ist.

  • S
    shenanigans1983

    @Thomas: Ein Witzbold sind Sie nicht wahr?

     

    Never argue with an idiot — they bring you down to their level and beat you with experience.

  • T
    Thomas

    a) Ich hatte auch Bedenken über die Form von Herrn Wilders, aber nachdem ich mich mit Ihm und seine Aussagen auseinandergesetzt habe, kann man nicht von Dämonisieren sprechen.

    Er äußert sich immer sehr differenzierte, jedoch mit klaren Forderung.

     

    b) Eine differenzierte Darstellung von Islam und entsprechender Lebenswirklichkeit, auch in der BRD, findet nicht staat, auch nicht in der TAZ.

     

    Es ist zutiefst männerverachtend mit einer Vollverschleierung in der BRD rumzulaufen.

     

    c) Warum war der homosexuelle Pim Fortuyn Rechtspopulist ?

    Dieses schematische Denken ist primitiv.

    Er mag Populist gewesen sein, aber rechts ?

    Leider werden immer öfter Schlagwort zur Diffamierung Andersdenkender eingesetzt.

  • C
    C.Gerhardt

    ""Jetzt, wo die Judfen entdämonisiert sind, gehts gegen den Islam. Traurig.

    Aber anscheinend braucht auch die Demokratie ein Hassbild..."""

    was für ein dummer Vergleich, ohne Worte omg

  • K
    K.joe

    Jetzt, wo die Judfen entdämonisiert sind, gehts gegen den Islam. Traurig.

    Aber anscheinend braucht auch die Demokratie ein Hassbild...

  • H
    hoeschler

    Es heißt ja immer, eine Demokratie muss auch solche Menschen abkönnen.

     

    Da bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob das auch so stimmt.

     

    Aber gut zu wissen, dass selbst dumme Sprüche medienwirksam aufgemotzt werden können.

     

    Anstatt über dieses "Phänomen" zu berichten, sollte die taz lieber zusammen mit den holländischen Gazetten eine Gegenöffentlichkeit aufbauen und die Lächerlichkeit der Wilderschen Kommentare thematisieren.