: Nie mehr Oldie sein
Mit Axel Hager und Jörg Ahmann verabschiedet sich das große Duo des deutschen Beachvolleyballs
Timmendorfer Strand dpa ■ Jörg Ahmann wurde von Weinkrämpfen geschüttelt, Axel Hager ließ sich minutenlang von der Menge feiern: Nach zwölf gemeinsamen Jahren war der Moment des traurigen Abschieds der häufig als Beachvolleyball-Oldies verspotteten Bronze-Boys gekommen. Nach zwei Niederlagen war für die Olympia-Dritten von Sydney, die einer ganzen Sportart auf die Beine geholfen haben, Schluss auf Nebencourt Nummer vier bei den deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand. „Das ist eine Katastrophe, ich wollte mich wenigstens auf dem Center Court verabschieden“, haderte Ahmann mit der vergebenen Chance, „schade, dass es so enden musste.“
Der 38-jährige Heißsporn konnte nicht genießen, wie ihm hunderte Zuschauer sogar auf dem Nebenplatz zehn Minuten lang Applaus spendeten. Doch der von Konkurrenten und Funktionären wegen seiner Sachkenntnis geschätzte Diplom-Ingenieur wird sich auch weiterhin im Volleyball engagieren. „Wir wollen ihn als Beach-Koordinator“, sagte Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Der Bürgermeister von Timmendorfer Strand, Volker Popp, dankte den beiden und enthüllte ein Namensschild am Center Court. „Ab jetzt wird jedes Beachvolleyball-Stadion, dass hier errichtet wird ‚Ahmann-Hager Arena‘ heißen.“
Auch finanziell ist der Verband für die nächsten Jahren gut gestellt: Nach zwei fünften Plätzen in Athen wird der Beachbereich voraussichtlich in Förderstufe eins eingruppiert. Von Moltke möchte vor allem ein gutes Abschneiden seiner Aktiven bei der Weltmeisterschaft im Juni 2005 in Berlin erreichen.
Ein neues Nationalteam könnten auch Rieke Brink-Abeler und Hella Jurich aus Münster werden, die sich als Außenseiter den Titel sicherten. Das Duo setzte sich gegen die Olympia-Fünften Stephanie Pohl und Okka Rau (Hamburg) mit 2:1 durch.
Ebenso förderungswürdig sind die in Kiel trainierenden Newcomer Kjell Schneider und Julius Brink. Die Beinahe-Lokalmatadoren mussten sich erst im Finale mit 21:18 und 21:16 den Olympia-Teilnehmern und Titelverteidigern Andreas Scheuerpflug/Christoph Dieckmann geschlagen geben.