"Liebe taz ...": Nie getauscht? Denkste. Und ob!
■ Betr.: "Sucht in Tüten", (vgl. taz vom 16.8.93)
Liebe Leute, den Bericht von Lars Reppesgaard fand ich ja recht nett (und spannend), aber wenn er anmerkt, daß in den USA das Sammeln von Pappkarten (Trading Cards) seit Jahrzehnten verbreitet ist, hier in deutschen Landen hingegen noch in Kinderschuhen steckt, so liegt er eindeutig falsch (jung, der Knabe?).
Ich erinnere mich, bereits Mitte der sechziger Jahre (oder war es noch eher?) solche Trading Cards auf der Straße getauscht zu haben! Natürlich aus dem Sportbereich, denn jedes Jahr neu gab es die Karten der Fußballspieler der 1. Liga.... Und die Spieler vom Meidericher SV und KSC hatte man 3 bis4fach, was einem beim Tauschen aber nicht viel nutzte, da eh jeder in der Straße sich mit diesen Typen herumplagte.
Andere Vereine hingegen waren seltsamerweise überaus selten, was durchaus dazu führen konnte, daß sie nicht nur gegen andere Karten getauscht wurden, sondern auch Comics und anderes nützliches Utensil deswegen den Besitzer wechselten.
Trading Cards haben also auch bei uns eine lange Geschichte, getauscht wurde saisonweise jeden Tag...
Andere Sammelkarten gab es bereits in den 50ern (und auch noch davor) als Beilage zu Haushaltswaren (fragt mich nicht welche, kann mich nicht mehr erinnern, da war ich dann doch zu jung).
Kurt S. Dekena, Vegesack
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