■ Alter Schlachthof: Nichts gelernt?
Es ist eine Sache, daß der Entwicklungsträger SES auf rechtlich schwankendem Boden drei weitere denkmalgeschützte Schlachthofhallen platt machen will. Anstatt das Ende des Bebauungsplanverfahrens abzuwarten, sollen Fakten geschaffen werden. Ob diese vielleicht illegal erreicht werden, scheint gleich. Hau weg den Scheiß, so die Parole. Eine andere Sache ist, daß der Senat sowie die SES bei der Neugestaltung des Alten Schlachthofs immer noch auf das falsche Pferd setzen. Erst sollte der einstige Bauch von Berlin ausradiert und zum Mediendorf für Olympia 2000 umgestylt werden. Danach ließ man Pläne für ein autofreies Wohnquartier ins Leere laufen. Schließlich favorisierte der Senat ein neues Wohn- und Geschäftsquartier, das nur den einen Makel besitzt, kaum etwas mit den vorgefundenen Bauten anfangen zu können. Bis auf einige ziegelrote Versatzstücke soll die Altbausubstanz beseitigt werden. Haben der Bau- und Stadtentwicklungssenator nichts gelernt aus den Abrissen der letzten Rudimente in Mitte? Fällt ihnen nichts ein für die Bauten? Das Ensemble des Alten Schlachthofs ist ein kulturgeschichtliches Denkmal, das zum großen Teil erhalten, umgebaut und neu genutzt werden muß: Schlachthöfe zu Wohnungen, Büros, Ateliers, Geschäften, Werkstätten... Rolf Lautenschläger
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