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Nichts Neues

■ betr.: „Sebastian aus Sindelfingen meets RAF“, taz vom 6. 5. 96

Ulrike Meinhof hätte in ihrem Grabe rotiert, wenn sie erlebt hätte, wie im Audimax der TU ihres 20. Todestages gedacht wurde. Eine völlig überforderte Moderatorin, die es nicht nötig hatte, sich vorzustellen und laufend die Namen der Podiumsteilnehmer verwechselte. Als sie nach zwanzigminütiger Verspätung endlich Anstalten machte, die Diskussion zu eröffnen, verkündete sie zur Überraschung aller, daß man nur rund zwei Stunden Zeit habe, weil das Audimax nur bis halb zehn angemietet wurde. Hinzu kam eine katastrophale Akustik, doch wenn man etwas hörte, dann war dies zum großen Teil nichts Neues.

Interessant waren die Erinnerungen einer Freundin Ulrike Meinhofs, Monika Seibert, da man so die Möglichkeit eines kleinen Einblicks in die Persönlichkeit der Toten bekam. Doch sie kam nur einmal zum Reden.

Dafür faselte Ali Jansen, natürlich ohne eine Wort über die Opfer des Terrorismus zu verlieren, von der Liquidierung von Menschen und bediente sich so der Diktion der alten und neuen Nazis.

Zwischendurch bot die Moderatorin wie Sauerbier das ein oder andere Buch des im Podium sitzenden Verlegers Wagenbach an. Hochnotpeinlich! Ich ging hinaus, den Satz eines Publikumsteilnehmers in den Ohren: „Was wolltet Ihr mit dieser Veranstaltung eigentlich erreichen?“ Wie wahr! Holger Doetsch,

CDU-Presseabteilung, Berlin

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