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Nicht der Agent Maurer?

■ Nur West-Schlapphut muß vor Gericht

Celle Der wegen Spionage für die Staatssicherheit der DDR angeklagte Verfassungsschützer hat am Montag vor dem Oberlandesgericht Celle die Vorwürfe zurückgewiesen. Zu Beginn des bis November terminierten Prozesses sagte der 51jährige vom Dienst suspendierte Erste Polizeihauptkommissar: „Ich bin nicht der Agent Maurer“.

Der Generalbundesanwalt glaubt, daß es sich bei dem Angeklagten um den legendären „Maurer“ handelt, der als Sachgebietsleiter Spionageabwehr im niedersächsischen Landesamt für Verfassungsschutz von 1981 bis November 1989 insbesondere die Taktik zum Aufspüren der Reisen von Kurieren zwischen Ost und West nach Ost-Berlin verriet. Sein Stasi-Gegenspieler, ein Oberstleutnant des Ministeriums für Staatssicherheit, wurde hingegen gegen Zahlung von 4 000 Mark eingestellt.

Laut Anklage hat sich der 51jährige als „Maurer“ hervorragend getarnt. So habe er Gespräche nur mit verstellter Stimme geführt, sich in der Dämmerung auf dem Deich bei Husum getroffen, sein Gesicht hinter dunkler Brille und Bart verborgen und stets Parka, Jeans und Turnschuhe getragen. Für seinen Verrat soll er 300 000 Mark kassiert haben. 40mal gab es der Anklage zufolge Treffen in Hannover, Braunschweig, Coburg, Hamburg, Köln und Husum. Insbesondere ging es dabei um Aktionen mit den Tarn-Namen Wacholder, Bausparen, Drachenflug und Holzbein.

Der Angeklagte beschrieb sich vor Gericht selbst als „anstrengenden Querdenker“, dem sein Vorgesetzter geraten habe, doch lieber zur Schutzpolizei zurückzukehren. Er habe unter den Kollegen den Spitznamen „graue Eminenz“ oder „Der Pate“ gehabt, weil er vom Referatsleiter extrem ins Vertrauen gezogen worden sei. dpa

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