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■ Zur PersonNicht ausgetrickst

Bürgermeister von Bremerhaven zu sein, ist nicht leicht. Da schickt man zum Beispiel einen nagelneuen Arbeitsvertrag an Stadthallen-Chef Hans-Jürgen Krams und bekommt ihn unterschrieben zurück. Doch dann entdeckt man beim genauen Hinsehen unter Paragraph 3 den nachträglich hinzugetippten Satz: „Bei vorzeitigem Ausscheiden wird als einmalige Abfindung ein Betrag in Höhe von sechs Monatsgehältern gezahlt.“ Dabei läuft der ganze Vertrag in sechs Monaten am 31.12. aus.

Der Zufallsfund beschäftigt die Große Koalition, Stadthallen-Chef Krams bekommt Wind davon und macht in letzter Minute einen Rückzieher. „Ich bin bereit, auf die von mir vorgeschlagene Ergänzung des Vertrages in §3 zu verzichten“, schreibt Krams am 28. Juni an Bürgermeister Burghard Niederquell.

Aber keine Sorge, der Stadthallen-Chef verdient auch so genug: 6.600 Mark Grundgehalt, 1.800 Mark pauschal für Nacht- und Feiertagsarbeit, 500 Mark für die „Inanspruchnahme seines privaten PKW–s für Dienstfahrten im Stadtgebiet und das alles zusätzlich zu den 75 Prozent seines früheren Gehalts als Stadtrat für Jugend und Freizeit. Insgesamt runde 17.000 Mark im Monat plus Auslagen. Davon kann der Bürgermeister nur träumen. Ase

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