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Nicht auf Draht

■ Amerikanischer Millionenbetrüger Martin Frankel versuchte auszubrechen

Der in Fuhlsbüttel inhaftierte US-Millionenbetrüger Martin Frankel ist bei einem Ausbruchsversuch gefasst worden. Nach Angaben der Justizbehörde hatte der 46-Jährige in der Nacht zu gestern versucht, gemeinsam mit einem Mithäftling mit einem Stück Draht die Gitterstäbe seiner Zelle durchzutrennen. Das wurde allerdings von einem Justizbeamten bemerkt.

Der Amerikaner war im vergangenen Juni wegen Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte gestanden, den Zoll für 550 Diamanten im Wert von knapp 15 Millionen Mark umgangen zu haben und mit neun Pässen monatelang auf der Flucht gewesen zu sein. Beamte der US-Bundespolizei FBI und deutsche Polizisten konnten ihn im September 1999 schließlich in einem Hamburger Luxushotel festnehmen.

Frankel wollte offenbar mit einer Flucht aus der Haft in Fuhlsbüttel seine drohende Auslieferung in die USA verhindern. Die Auslieferung des Mannes war vom Senat bereits vor einem Jahr beschlossen worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Mittwoch, Frankel solle „in absehbarer Zeit“ in die USA überstellt werden: „Die Vorbereitungen laufen.“ Einen genauen Termin wollte der Sprecher „aus Sicherheitsgründen“ allerdings nicht nennen.

In den Vereinigten Staaten erwartet den Finanzjongleur allein vor dem Bundesgericht eine Haftstrafe zwischen 200 und 400 Jahren wegen Wertpapierbetruges in Millionenhöhe und Geldwäsche. Er soll seit 1991 kleine, marode Versicherungsunternehmen aufgekauft und deren Rücklagen ausgeschlachtet. Dabei soll den sieben Unternehmen ein Schaden von umgerechnet mindestens 400 Millionen Mark entstanden sein. lno

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