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„Nicht alles von oben nach unten umstülpen“

■ Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) gibt die Ziele für 1994 vor

Aus der Perspektive von Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer sind die planerischen Weichen für 1994 gestellt. Nach Hassemers Worten muß die Rolle Berlins durch investive Maßnahmen gestärkt und die Zukunft der Stadt durch Modernisierung und Umstrukturierung gesichert werden.

Die Zukunftssicherung der Stadt knüpfte Hassemer eng an die Ziele des Flächennutzungsplans (FNP), der gemeinsam mit dem Berliner Landschaftsprogramm (Lapro) noch vor der Sommerpause im Senat verabschiedet werden soll. Der FNP, betonte Hassemer, stelle ein „Dokument“ zur geregelten Stadtentwicklung dar und garantiere der Wirtschaft, dem Gewerbe, dem Wohnen und der Freiflächengestaltung Wachstum. Insbesondere für die Grünterrains und Kleingärten gelte, diese zu wahren und dort nicht alles „von oben nach unten umzustülpen“.

In die Zukunftssicherung der Stadt schloß Hassemer ausdrücklich die Länderehe mit Brandenburg ein. Es dürfe nicht weiter „getrennt gerechnet werden“. Er erklärte sich mit dem Modell der „dezentralen Konzentration“ einverstanden. Bei der Erneuerung der Stadt durch Investitionsmaßnahmen im öffentlichen Bereich rechnet Hassemer mit 40.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Gleichzeitig plädierte er dafür, den Modernisierungsbedarf der Industrie nicht durch zu starke Belastungen „überzustrapazieren“.

Ebenfalls in diesem Jahr will Hassemer die Planungen für die Mitte abschließen. In den nächsten Tagen berät der Senat über den Hochhausentwurf am Alexanderplatz, im Frühjahr entscheidet die Jury den Spreeinsel-Wettbewerb. Gleichzeitig, hofft der Senator, werden „Kräne und Baugruben“ am Potsdamer Platz, im neuen Regierungsviertel und in der Friedrichstadt stehen. Mit Unverständnis reagierte Hassemer auf die Unentschiedenheit der Bonner Parlamentarier in bezug auf den Umzug. Ein Ausbleiben des Berlin-Gesetzes und die Umkehrbarkeit des Umzugsbeschlusses sei für Berlin „nicht auszudenken“. Hassemer kritisierte auch Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer, die einen Teilumzug ablehnt. rola

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