piwik no script img

Neuwahl bringt NRW-Piraten auf TourenSchnell mal telefoniert

Unterschriften sammeln, Parteitag organisieren, Wahlprogramm verabschieden. Die Piraten sind schwer beschäftigt und hoffen auf einen Einzug ins Parlament.

Zahlreich und gut vernetzt: Die Piraten auf ihrem Parteitag in Berlin im Februar. Bild: dpa

BERLIN taz | Bei den Piraten in Nordrhein-Westfalen läuft nach dem Scheitern der Landesregierung die Wahlvorbereitung auf Hochtouren. „Wir sind gerade schon mit einer Gruppe von 50, 60 Leuten in einer Telefonkonferenz, um zu besprechen, wie es weitergeht“, sagte Daniel Düngel, Sprecher des Landesverbands am Mittwoch. Priorität habe es derzeit, einen Parteitag zu organisieren, um ein Wahlprogramm verabschieden und die Kandidaten für die Landesliste aufstellen zu können.

Danach gehe es an das Sammeln der Unterschriften; 100 brauchen die Piraten pro Wahlkreiskandidaten, 1.000 für das Antreten auf Landesebene. „Das sollte kein Problem sein“, sagt Düngel. Der Landesverband hat derzeit rund 3.500 Mitglieder. Es gab, wie bei den meisten Landesverbänden nach dem Einzug der Piratenpartei in das Berliner Abgeordnetenhaus im September einen Mitgliederansturm. Für den Parteitag gehe es daher erst einmal darum, einen Raum finden: Man rechne mit 500 bis 600 Teilnehmern. Anders als andere Parteien arbeiten die Piraten nicht mit Delegierten, die Teilnehmerzahl steht daher im Vorfeld nicht fest.

Die Piraten sind sicher, dass sie es ins Parlament schaffen – laut Umfragen liegen sie bei 5 bis 7 Prozent. Zusätzlichen Schub geben könne die Wahl im Saarland am 25. März. „Wenn das gut läuft, wird es für uns ein Selbstläufer“, sagt Düngel.

In Nordrhein-Westfalen haben die Piraten bereits Wahlerfahrung. Bei der Landtagswahl 2010 erzielten sie 1,6 Prozent. Bei der Kommunalwahl 2009 hatten sie Ratssitze in Aachen und Münster gewonnen. Anfang dieses Jahres traten schließlich in der ostwestfälischen Stadt Werl weite Teile des Ortsverbands und die beiden Fraktionsmitglieder der Linkspartei zu den Piraten über. Sie stellen seither die erste Stadtratsfraktion der Piraten in Nordrhein-Westfalen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • A
    Ans

    @Paul

    Das ist ein Vorschlag von zwei Leuten, wie kann man damit auf 20.000 Piratenparteimitglieder schließen, die alle was zu sagen haben?

  • J
    Jutta

    @ Paul

    Das wäre ja weniger als mit Hartz IV !

     

    Das kann ja nicht der Ernst der Piratenpartei sein, oder?!

     

    Allerdings steht da, dieses "Modell der Sozialpiraten von Michael Ebner und Johannes Ponader" ist vom 8.12.2011.

     

    Ist es noch aktuellel? Wenn ja, dann wars das schon wieder mit meiner WählerInnenstimme für die Piraten!

     

    Unwählbar, denn das wäre kein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen.

  • P
    Paul

    Eine weitere neoliberale Partei (http://sozialpiraten.piratenpartei.de/2011/12/08/als-vorschlag-zur-diskussion-das-ebner-ponader-modell/) statt der Linken. Das wird die Rot-Grün-Schwarze Einheitspartei aber freuen.