■ Neues aus der Wissenschaft: Die Quarkstatistik
Was muß man nicht alles lesen: wie viele Menschen in Ost und West bei Haushaltsunfällen sterben, wie viele seit der Wende noch oder wieder an den Weihnachtsmann glauben, wo die meisten Lottomillionäre wohnen – alles uninteressant, alles QUARK. Um so erfreulicher ist es, daß sich die Demoskopen endlich einmal einem wirklich wichtigen Thema gewidmet haben: dem QUARKKONSUM.
Der obigen Darstellung können sie erstaunliche Tendenzen entnehmen. So weisen die roten QUARKSÄULEN auf den besonders hohen QUARKKÄUFERANTEIL in Großstädten hin. (Aus technischen Gründen können Sie die Farben leider nicht sehen. Mit roten, blauen und grünen Filzstiften läßt sich das jedoch leicht ändern; die QUARKGRAPHIK wird dann gleich viel verständlicher). Ost wie West, läßt sich unschwer erkennen, lieben QUARK. Die QUARKQUOTE im Osten liegt nur noch vier Prozent unter dem allgemeinen Durchschnitt; QUARKTREND steigend. Der große Unterschied liegt in den Segmenten NATUR- und FRUCHTQUARK. Hier sind die regionalen QUARKABWEICHUNGEN doch recht auffällig. Deutlich wird, daß Verbraucher der neuen QUARKVERTRIEBSGEBIETE grundsätzlich Fruchtvarianten den Vorzug geben, während die älteren QUARKTASCHEN pure Produkte favorisieren. Wobei die Tatsache, daß hier Baden-Württemberg und Bayern von der QUARKLINIE abweichen, näher untersucht werden sollte. Bedenklich auch der separatistische Trend in Sachsen und Thüringen, wo aus unerfindlichen Gründen Trinkjoghurt statt QUARK verzehrt wird: 61 Kilogramm Trinkjoghurt pro 100 Haushalte wurden hier gezählt (zum Vergleich: Sachsen-Anhalt trinkt 45, Hamburg 24 und Berlin 39 Kilogramm). Eine sich in Vorbereitung befindliche LÖFFELSTATISTIK wird dieses Phänomen sicherlich demnächst erklären können.
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