: Neues Rau-Kabinett ohne Glanz
Düsseldorf (taz) - Die Entscheidung über die personelle Besetzung der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung ist gefallen. Am heutigen Dienstag wird Ministerpräsident Johannes Rau in Düsseldorf sein neues Kabinett vorstellen, dem - mit der früheren DGB-Vorstandsfrau Ilse Brusis und dem Landtagsabgeordneten Johannes Pflug - zwei wenig spektakuläre Newcomer angehören werden.
Pflug, ein Bauingenieur aus Duisburg, tritt als neuer Verkehrsminister in die Rau-Regierung ein. Das ehemalige Zöpel-Ministerium, bestehend aus dem Verkehrs- und dem Städtebaubereich wird in zwei Ressorts aufgeteilt. An die Spitze des neuen Ministeriums für Städte- und Wohnungsbau berief Rau Ilse Brusis. Zum neuen Wirtschaftsminister beförderte der Regierungschef den bisherigen Bundesratsminister Günter Einert. Der jetzige Amtsinhaber Reimut Jochimsen, der ursprünglich erst bei der für Mitte 1992 geplanten größeren Kabinettsumbildung seinen Platz hätte räumen sollen, warf schon jetzt das Handtuch, um den Ende Juli freiwerdenden Chefsessel der Landeszentralbank besetzen zu können.
Raus Bemühungen, einen attraktiven Ökonomen von außen als Nachfolger für Jochimsen zu gewinnen, sind gescheitert. Der Wunschkandidat Manfred Schüler, Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt und zu Helmut Schmidts Zeiten Chef im Bundeskanzleramt, gab Rau offenbar einen Korb. Mit Einert kommt ein ehemaliger DGB-Angestellter an die Spitze des Wirtschaftsressorts, das die bisherige Zuständigkeit für den Luftverkehr an den neuen Verkehrsminister Pflug abgeben muß.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen