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Neues MitgliedAngelika Beer zur Piratenpartei

Angelika Beer, ehemals für die Grünen Verteidigungsexpertin im Bundestag und Parteivorsitzende, ist Mitglied der Piratenpartei geworden. Die Grünen haben das bislang nicht kommentiert.

Angelika Beer in Yad Vaschem. Bild: ap

In den letzten Jahren war es ruhig geworden um Angelika Beer und die Politik. Bei den Grünen lief es nicht mehr gut, auf einem Parteitag ihres Landesverbandes Schleswig-Holstein vor ein paar Monaten dann der spektakuläre Austritt.

Jetzt ist die ehemalige Verteidigungsexpertin der grünen Bundestagsfraktion und ehemalige Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen der Piratenpartei beigetreten. Die begrüßten ihr neues prominentes Mitglied frenetisch als "eine der erfahrensten Frauen in der bundesdeutschen Politik".

Im zurückliegenden Wahlkampf hätte Beer die Piratenpartei bereits gewählt und auch tatkräftig unterstützt, so die Piratenpartei Deutschland in einer Presseaussendung. "Anders als andere Politiker, die von einem Tag auf den anderen die Partei wechseln, hat sich Angelika Beer allerdings den Schritt, der Piratenpartei beizutreten, sehr gut überlegt", so die Piratenpartei weiter, "Sie hat sich dafür fast acht Monate Zeit genommen, weil sie nichts vom "Parteienhopping" hält."

Inhaltlich fiele es Angelika Beer angesichts der Übereinstimmung mit den Kernthemen der Piratenpartei leicht, eine neue politische Heimat bei den Piraten zu finden. Die konsequent basisdemokratisch ablaufenden Entscheidungsprozesse "mit all ihren Vor- und Nachteilen im politischen Alltag" würden die Partei für sie zusätzlich attraktiv machen.

Die Grünen haben den Piratenpartei-Eintritt ihres ehemaligen Mitglieds bisher nicht kommentiert.

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52 Kommentare

 / 
  • J
    JoSch

    Es gibt zwar keine offiziellen Kommentare zum Wechsel von Angelika Beer zur Piratenpartei, aber aus dem "Hintergrund" klingen schon einige sehr verbitterte Worte. Einige auch hier in den Kommentaren zu diesem Artikel.

    Was viele dabei oft übersehen: Frau Beer hatte ihre Gründe die Grünen zu verlassen ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,663211,00.html ) und verbitterte Worte sind zwar geeignet, Frau Beer zu treffen, aber sie ändern nichts an ihren Gründen.

    In vielen Themen liegen Piraten und Grüne auf einer Wellenlänge. Aber vielfach werden hier auch Unterschiede künstlich herbeigeredet.

  • G
    Gerald

    @Nico:

     

    Ach ja, hatte ich vergessen zu erwähnen:

     

    Ich gehe nicht davon aus, dass die Piraten den Grünen ihre Verdienste absprechen.

     

    Die Piraten versuchen nur etwas Eigenes und bisher noch nicht Ausprobiertes in der Überzeugung damit etwas positives für uns alle erreichen zu können.

     

    Mehr Info hier:

     

    http://womblog.de/2009/11/19/warum-deutschland-die-piratenpartei-braucht/

     

    LG

     

    Gerald

  • G
    Gerald

    @Nico:

     

    Nunja, bei den Kommentaren zu diesem Artikel ist es ja eher so, dass viele Leute die PPD schlechtreden, während deren Sympathisanten eher auf die Angriffe reagieren.

     

    Laut diesem Schema und zugeordnetem Test

     

    www.politicalcompass.org

     

    Und einer repräsentativen Stichprobe innerhalb der Piratenpartei

     

    adrianlang.de/piratenkompass/

     

    kann man aber auch erkennen, dass die Piratenpartei durchaus NICHT die gleiche Position vertritt, wie die Grünen, auch wenn beide Parteien im gleichen Quadranten liegen.

     

    Die Unterschiede sind aus meiner Sicht z.B.:

     

    - Das die Piraten basisdemokratisch bleiben wollen und dies durch E-Voting Verfahren unterstützen wollen.

     

    - dass die Piratenposition libertärer ist, als die der Grünen.

     

    - das die Piraten eine andere Mentalität haben als viele Grüne, auch wenn sich Positionen TEILWEISE gleichen mögen. Dies ist aus der unterschiedlichen Genese herleitbar. Diesen Mentalitätsunterschied emmpfinde ich als Bereicherung für die politische Landschaft.

     

    - dass, wie du es bereits angesprochen hast, die Piraten nicht alles mitmachen wollen. Kompromisse sind ja gut und schön - aber Machtoptionen sind nicht alles.

     

    - dass die Piraten JEDEM Beteiligungsmöglichkeiten einräumen und eine sehr weitgehende innerparteiliche Transparenz anstreben. Anders als die Grünen, die sich auch immer mehr zur Hinterzimmerpolitik entwickelt haben.

     

    - dass die Piraten die Ursache vieler gesellschaftlicher Probleme der aufkommenden Wissens- und Informationsgesellschaft an der Ursache bekämpfen wollen und sich nicht mit Symptombehandlung zufrieden geben wollen.

     

    - dass die Piraten sich teilweise aus einem ganz anderen Mileu rekrutieren, als die Grünen.

     

    Für weitere Argumentation verweise ich auf den Kommentar von Piratin vom 24.11.2009 14:34 Uhr.

     

    LG

     

    Gerald

  • N
    Nico

    Es tut (mir jedenfalls) etwas weh, daß die PP den Grünen nicht nur Wählerstimmen wegnimmt, sondern auch ihre Verdienste derart geringschätzt. Der verbale Krieg, der in der taz bei jedem Artikel über die Piratenpartei tobt, kommt doch nur daher, daß die Pitaren absolut nichts fordern, was die Grünen nicht auch fordern würden. Wenn man mal von den Killerspielern und den wenigen Kameradschaftskadern etc. absieht, ist die Piratenpartei Fleisch vom Fleische der Grünen. Unterschied: Die Grünen sind entschlossen, auch tastsächlich Politik zu machen und deshalb auch Kompromisse mit anderen Parteien (die gibt es schließlich auch noch) eingehen zu müssen. Natürlich war es früher, als die Grünen auch noch reine Protestpartei waren, einfacher, immer alles zu fordern. Die Piraten sind jetzt so attraktiv, weil sie genau das tun können, ohne in die Verlegenheit zu kommen, Kompromisse eingehen zu müssen, weil sie weit weg vom Bundestag, geschweige denn von der Durchsetzung ihrer Forderungen in einer Regierung sind. Nicht zu unrecht weisen viele Piraten darauf hin, daß sie sind, wie die Grünen früher.

  • G
    Gerald

    @Clementine:

     

    Eigentlich wollte ich gerade ihrem Kommentar antworten.

     

    Bei genauerer Überlegung denke ich aber, dass er für sich selbst spricht.

     

    LG

     

    Gerald

  • C
    clementine

    Was soll man sagen? Frau Beer wird wohl vor allem durch zwei Dinge in Erinnerung bleiben: Ihren denkwürdigen Auftritt in stark alkoholisiertem Zustand bei bei "Talk im Turm" und den Umstand, dass sie binnen eines Jahres erst gegen Bundeswehrgelöbnisse Stellung bezog - und dann an ihnen teilnahm. Man wird bei den Grünen aus Höflichkeit schweigen. Dass die Piraten sich aber über jeden abgehalferten Politiker freuen, der bei ihnen unterkommen will ... versteht man sich dort als Müllabfuhr der etablierten Parteien?

  • B
    bada

    Über den Artikel schmunzle ich. Ebenso über manchen Kommentar hier, tse...

     

    Frau Beer gratuliere ich, der Piratenpartei ebenfalls.

     

    Seit einigen Monaten schnupperte Frau Beer ja nun bei den Piraten bereits herein und konnte sich in der Zeit vor der Wahl bis jetzt ein kleines Urteil bilden. Dass sie jetzt den Schritt gegangen ist und die Piraten auch offiziell mit ihrer Mitgliedschaft unterstützt, kommt gut.

     

    Doch die Piraten sind nicht die Grünen. Obwohl der Name "Grün" wohl eh nur noch mehr Name als Programm ist und mir die Grünen auch nie nah standen.

     

    Eine weitere Bereicherung der Diskussions- und Streitkultur der Piraten, gut so!

     

    /sarcasm

    Und Hilfe, es gibt ja Frauen bei den Piraten oO Ja worauf meckern wir denn nun?

     

    Zu rechts? Z links? Zu was eigentlich?

    /sarcasm off

    :)

  • S
    specialK

    @Julia Seeliger

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem sachlichen Artikel! :-D

  • M
    Maddin

    oh man, wie viele enttäuschte Grüne wollen denn noch kommen?

  • A
    andi

    Früher wurden die Grünen doch von vielen Politikern belächelt oder gar als Hippies etc. beschimpft und entsprechende Klischees wurden dazu genutzt um euch zu diskreditieren. Die Medien selbst haben da gerne mitgemacht. Habt ihr etwas daraus gelernt? Nein! Jetzt macht ihr das selbe mit uns. Nach der Saarland Aktion ist euch wohl nichts mehr zu blöd. Auch da kommt ihr der Union immer näher. Die argumentieren ähnlich platt. Wir wären ja nur Nerds die sonst nichts wissen, Spielkinder etc... Klischees und Schubladen erleichtern doch so schön das Denken, gelle? Die Piraten sind zumindest nicht ideologisch verblendet, sondern versuchen ganz pragmatisch gute Lösungen zu finden. Und wir verzichten ganz bewusst darauf, unrealistische Versprechen zu machen.. nur damit man ein Vollprogramm wie die Grünen hat.

     

    Grüne > /dev/null

  • G
    Gerald

    @FaSi:

     

    Bzgl. der Bürgerrechte und Menschenrechte:

     

    Ich denke nicht, dass hier innerhalb der Piratenpartei ein Gegensatz existiert. Alle Piraten, die ich kenne, treten für die Menschenrechte ein und für die im GG garantierten Rechte. Alle von dir angesprochenen Punkte werden derzeit diskutiert, auch wenn vermutlich andere Ergebnisse rauskommen werden, als bei den Grünen.

     

    Bzgl. Nachhaltigkeit:

     

    Ein Anknüpfungspunkt wäre z.B. hier:

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nachhaltigkeit

     

    LG

     

    Gerald

  • F
    FaSi

    @leto: auf welche fakten stützt du dich? wenn der kommentar einfach nur deine meinung wiederspiegelt ok aber sachlich ist er nicht und ich weigere mich solche verallgemeinerungen einfach so stehen zu lassen. ein zusammenhang zwischen "killer"spielen und militärischer grundstimmung in einer gesellschaft ist mir nicht bekannt und ich halte diesen auch für fragwürdig. vlt. solltest du dir lieber mal den zusammenhang zwischen sexistischen pc- spielen für kinder und der rolle von mädchen und frauen in unserer gesellschaft ziehen.

    @piratin: ich gebe dir recht und mir sind die punkte des piraten-partei programms durchaus bekannt. ich gebe dir auch recht, dass sich nur durch bildung die gesellschaftlichen verhältnisse ändern lassen und win wirksames instrument gegen hunger und armut sind. ich bin aber der ansicht, dass die pirat_innen in dieser sache zu wenig nachhaltig denken. wie sieht es aus mit energiefragen? weg vom öl, weg von der atomkraft- nachhaltiges wirtschaften und weg vom unbegrenzten wachstum. diese ziele erfordern persönliche einschränkungen. sind die pirat_innen dazu bereit? kämpfen sie für neue handytechnologien, weil die bisherige produktion im höchsten maße umweltverschmutzend ist und menschen ausbeutet? kämpfen sie für energiesparende computer, die vlt.nicht die größte leistungskraft haben aber dafür umweltfreundlicher sind? und ferner- so wichtig bildung ist, nützt sie alleine den ärmsten erstmal gar nichts. bevor menschen lesen und schreiben können, müssen erstmal die grundbedürfnisse erfüllt sein- sauberes wasser, genügend nachrung (ohne genfood, pestizide etc.) und hygienische zustände. um diese ziele zu erreichen müssen wir uns als "westliche industrienation" zurücknehmen und unser gesamtes wirtschaftssystem verändern. wir müssen aufhören andere auszubeuten. dieser ansatz fehlt mir bei der piraten-partei einfach. ich habe eben das gefühl, dass die bürger_innenrechte als privileg einer gruppe betrachtet werden. natürlich sollen diese rechte gestärkt und ausgeweitet werden aber wem kommen sie, nach ansicht der pirat_innen, zu gute? was ist mit den menschenrechten? bürger_innenrechte sind einfach zu kurz gegriffen.

  • G
    Gerald

    Um auf einige der angesprochenen Punkte einzugehen:

     

    1. Das "Links - Rechts - Schema"

     

    Es ist weniger so, dass die Piraten sich unbedingt aus diesem Schema raushalten wollen, als eher so, dass dieses Thema für die Beschreibung der Piratenpartei nicht wirklich geeignet ist, d.h. es keinen Erkenntnisgewinn bringt.

     

    Das bedeutet aber nicht, dass die Piratenpartei nicht eingeordnet werden kann, im Gegenteil:

     

    Laut diesem Schema und zugeordnetem Test

     

    http://www.politicalcompass.org

     

    Und einer repräsentativen Stichprobe innerhalb der Piratenpartei

     

    http://adrianlang.de/piratenkompass/

     

    kann man recht genau bestimmen, wo die Piraten stehen.

     

    2. "Ein-Themen-Partei", "Internetpartei", etc.

     

    Es ist zwar richtig, dass die Piratenpartei sich als Reaktion auf bestimmte netzpolitische Ereignisse zusammengefunden hat.

     

    Der auf Basisdemokratie und die Freiheit und Rechte des Individuums zielende Ansatz und der Wunsch lösungsorientierte Politik anhand sachlicher Problembeschreibungen zu machen, lassen sich aber auch auf alle anderen Politikfelder verallgemeinern.

     

    Die dafür notwendigen Diskussionen finden gerade statt. Ich persönlich denke, dass sich die Piratenpartei langfirstig als eine konsistente und glaubwürdige poltische Kraft entlang aller wichtiger gesellschaftlicher Fragen positionieren wird. Immerhin sind wir erst 3 Jahre alt.

     

    3. Zu den "Killerspielen"

     

    Entschuldigung, aber das ist doch billige Polemik.

     

    Welcher Prozentsatz der Piraten solche Spiele spielt, weiss niemand, zudem ist diese Frage komplett irrelevant.

     

    Die Computerspieler, die ich kenne, sind nicht gewaltverherlichender als die Schachspieler, die ich kenne.

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Piratin

    @FaSi:

     

    Danke für den sachlichen und differenzierten Kommentar.

    Du schreibst: "die partei hat keine antworten auf globale probleme- krieg, hunger, armut und umweltkatastrophen."

     

    das ist nur so halb richtig. die piraten haben drei grundideen, aus denen sich fast all ihre politik ableiten lässt:

    1. freien zugang zu wissen, informationen und kultur

    2. schutz der bürgerrechte

    3. mehr demokratische teilhabe

     

    v.a. das erste ist eng verflochten mit z.b. hunger und armut. wir leben in einer wissensgesellschaft, in der die relevanteste verteilungsfrage überhaupt die nach der verteilung von bildung und wissen ist – und da sind die piraten eine radikale umverteilungspartei. wenn jeder mensch kostenlos gebildet wird, demokratisch teilhaben kann und seine bürgerrechte geschützt sind, keine konzerne sich saatgut, schweine und software patentieren können, jeder zugang zu den relevanten informaionen hat - dann werden armut, hunger und kriege nachhaltiger bekämpft als durch kurzfristige konjunkturprogramme ö.ä.

     

    ich glaube, man übersieht oft, wie grundlegend die piraten die wurzel anpacken wollen. und oft heißt es, sie hätten kein sozialprogramm, weil sie nichts zur verteilungsfrage sagten. doch! tun sie! aber es geht um die verteilung von wissen, bildung, informationen. die sind es, die heute in unserer wissensgeselsllschaft grundlage für politische und gesellschaftliche partizipation und wohlstand bilden. wer denkt, bei den relevanten umverteilungsfragen ginge es um "irgendwas mit steuern", setzt nicht tief genug an und wird immer nur symptome korrigieren.

  • L
    Leto

    Naja, bekanntlich tummeln sich in der Piratenpartei ja auch viele Personen, die gerne sogenannte "Killerspiele" - oder, wertneutraler ausgedrückt, "3D-Shooter" - spielen. Viele dieser Spiele besitzen eine inhaltliche Affinität zu militaristischen oder militärverherrlichenden Ideologien und Szenarien (Call of Duty - Modern Warfare etc.), auch wenn sie angeblich in erster Linie Unterhaltungszwecken dienen.

    Insofern ist der Schritt von Frau Beer in gewisser Weise konsequent. Wer am Bildschirm gerne um sich schiesst, der ist vielleicht auch leichter davon zu überzeugen, dass das auch in der "real world" eine akzeptable Problemlösungsstrategie oder gar ein Politikkonzept sein kann.

  • G
    Gerald

    Obwohl ich einigen anderen Kommentatoren hier in der Sache teilweise Recht gebe, würde ich trotzdem alle Piraten und Sympathisanten hier bitten, höflich und sachlich zu argumentieren.

     

    LG

     

    Gerald

  • F
    FaSi

    @jonas: die grünen haben NICHT als "ein-themen-partei" begonnen. umweltpolitik stand zwar immer im zentrum aber von anfang an wurden aussagen zu allen wichtigen politikfeldern getroffen- bei den pirat_innen nicht. ferner finde ich es bedenklich, wenn du einfach den grüne-jugend-kongress (NICHT parteitag- die grüne jugend ist KEINE partei) auf diskussionen um vegetarische/vegane ernährung reduziertst. ich halte auch solche debatten für wichtig (bspw. ist eine vegetarische gesellschaft ein ziel- diese diskussion sehe ich bei keinen der anderen größeren jugendverbänden). es ging aber auch um viele andere themen, die du nicht aufgreifst. wenn du kritik formulieren möchtest, dann bitte inhaltlich und nicht polemisch. informiere dich noch mal über die fakten.

    @andi: ich gebe dir in vielen punkten recht. die grünen sind gerade dabei ihre seele zu verkaufen. schwarz-grün in hamburg und schwarz-gelb-grün im saarland sind einfach untragbar. die entsprechenden landesverbände sind aber schon seit jahren für ihr abdriften nach rechts bekannt. in hamburg hat sich die GAL gespalten nd der links-alternative flügel die regenbogenfraktion gegründet. im saarland haben wir es mit filz zu tun. diese entscheidung für eine regierung mit müller hat einzig und allein ulrich getroffen. ich halte diesen mann für bedenklich. die grünen werden schon sehen, wo sie dieser weg hin führt. ich halte diese partei nicht mehr für wählbar. die pirat_innen hingegen sind es aber auch nicht. auch wenn die partei immer wieder betont das rehts-links-schema überwinden zu wollen (das wollten die grünen auch und ich halte das für kompletten unsinn; dieses schema ist notwendig), ordnen sie sich für mich ganz klar in der politischen mitte- sehr nahe bei der FDP ein. von den pirat_innen habe ich bis jetzt keinen großen gesellschaftlichen entwurf wahrgenommen. die forderung jeden menschen mit DSL zu versorgen ist einfach nur billiger populismus. die partei hat keine antworten auf globale probleme- krieg, hunger, armut und umweltkatastrophen. diese themen müssen im mittelpunkt der politischen auseinandersetzung stehen. eine entsprechende diskussion scheint den pirat_innen aber schwer zu fallen- vlt., weil ihre anhänger_innenschaft eher zu den gewinner_innen des gesellschaftlichen wandels im IT-zeitalter gehört. da ist es naheliegender die eigenen privilegien verteidigen und ausweiten zu wollen, statt sich über die schwächsten gedanken zu machen.

    angela beer bei den pirat_innen? für mich nicht erwähnenswert. ich halte beer für eine farblose und inkompetente politikerin. die pirat_innen sollten nicht zu sehr auf sie setzen.

  • JD
    Johannes Döh

    Im Kommentarbereich der TAZ und mit der GRÜNEN Julia Seeliger als Schreiberling im Rücken, glauben die Trolle dieser Partei hier eine Anlaufstelle gefunden zu haben, um mit Verbalattacken gegen die Piratenpartei vom eigenen Unvermögen abzulenken. Anstatt über Frau Beer abfäälige Bemerkungen zu verlieren, sollten die GRÜNEN lieber mal ins Saarland zu ihrem Parteifreund und Königsmacher Hubert Ulrich schauen. Als GRÜNER mag man es Frau Beer übel nehmen, wenn sie die Partei verlässt, doch offensichtlich wollte man sie sowieso nicht mehr haben. Wo liegt das Problem?

  • A
    andi

    Erschreckend nach welchen Kriterien viele Leute hier wählen. Da scheint alles wichtiger als der Inhalt zu sein. Das erklärt den früheren Erfolg der Grünen, und den langsamen Niedergang seit dem Weggang eures "Propheten" Fischer. Ihr wollt noch Alternativ sein? Ihr seid die Steigbügelhalter für die Union geworden. Für ein paar Windräder brecht ihr auch Wahlversprechen. Herzlichen Glückwunsch, ihr habt euch politisch genauso prostituiert wie die FDP.

     

    Die Arroganz mit der die Grünen den Piraten gegenüberstehen, erinnert an genau das Verhalten der etablierten Parteien vor 20 Jahren gegenüber den Grünen. Verleumden und mit Dreck werfen. Mehr könnt ihr nicht. Jetzt werden wir schon als Pro-Kriegspartei hingestellt weil 1. von uns auf einem Bundeswehrgelöbnis war.

     

    Wann schauen die ganzen Kritiker mal ins Parteiprogramm, um zu sehen das wir keine 1-Themen-Partei sind? Stupide Wiederholung einer Lüge macht diese nicht zur Wahrheit.

  • J
    jonas

    @Juli

     

    Du bezeichnest die Piraten als unwählbar? Haste dir die Programme der anderen Parteien mal angeschaut oder nur stumpf ein Kreuz gemacht, weil die Angie son tollen Hosenanzug auf ihrer Promotour getragen hat?

    CDU/CSU steht für ein strahlendes Deutschland... leider strahlt bald nur noch der Boden und die Bürger sind alle tot. Außerdem bahnen die langsam aber sicher den Weg in den Überwachungsstaat.

    Die FDP mag AKWs auch ganz dolle und betreibt Klientelpolitik (nicht verwerflich, aber solang du keine Ärztin bist, sollteste die auch nicht wählen).

    Der rote Hühnerhaufen mit den 3 Buchstaben weiß nicht genau, was sie wollen... aber wozu sie sich auch immer durchringen, es graust mir jetzt schon davor.

    Und die Linke wird in dem Moment peinlich berührt dastehen, indem die auf Bundesebene mal an ner Regierung beteiligt werden.

    Tja, bleiben die Grünen. Die beschränken sich auf unbezahlbare, abwegige Forderungen und eine wilde Diskussion über vegetarische Gerichte (hat jemand den Parteitag der "jungen Grünen" mitbekommen? Das sowas noch als politisches Treffen bezeichnet werden darf ist ein Skandal - das war n Kochkurs).

    Ich habe die Piraten gewählt, denn was die fordern hat Hand und Fuß. Die Partei beschränkt sich zwar auf Kernbereiche, versteht aber wenigstens, wovon die eigenen Mitglieder reden. (Wollte nicht ein CDU-Politiker mal das Internet ausdrucken? "...denn sie wissen nicht, was sie tuen"). Außerdem war bei den Piraten eine direkte Regierungsbeteiligung auch nicht zu erwarten. In den nächsten 4-8 Jahren können die sich in Ruhe aufstellen und dann ihre Fühler in andere Bereiche ausstrecken. Die Grünen haben auch als reine Umweltpartei begonnen.

     

     

    @Fred Vogel

     

    Jaaa, Friedrich Merz in die Piratenpartei. Dann gibt es wenigstens wieder eine Partei mit Kompetenz im Wirtschaftssektor, die nicht irgendeinem Industriezweig hintenreinkriechen muss.

  • J
    Juli

    Die Piratenpartei trägt ein Problem mit sich herum: sie kann derzeit nur zu bestimmten Problemen etwas sagen, zu anderen nichts. Da nun Angela Beer als Protagonistin militaristischer Grünen-Politik in ihrer eigenen Partei damit nicht mehr punkten kann hat sie sich eine Alternative gesucht, in der zumindest nicht gegen den Krieg gestimmt wird.

     

    Bislang war das "Problem" ein relatives, es stand dem liberalen Bürgerrrechtskonzept entgegen, das die Partei zu Recht stark gemacht hat. Nun scheint die Partei, wenn sie solche Leute anzieht, entgültig unwählbar geworden zu sein.

  • T
    Thomas

    Ich bin wirklich entsetzt über solch diffamierende und abfälligen Bemerkungen. Man kann inhaltlich mit einer Partei oder dem Gebahren von Politikern hadern oder unzufrieden sein. Aber sich auf eine solche Art und Weise äußern, wie es einige meiner Vorredner getan haben, das finde ich einfach nur erbärmlich und ganz schön traurig. Schade, dass die TAZ jeden Kommentar so veröffentlich (ja, ja, keine Zensur usw.)

  • RD
    Richard Detzer

    Der Bonus der freundlich vorauseilenden Sympathie für die Piratenpartei ist bei mir schon aufgebraucht. Ich sehe dort keine neuen Möglichkeiten.

  • K
    Kira

    Ich denke mal das Auffliegen der Klimalügen von gestern hat sein übriges dazugetan.

  • H
    Hank

    Die Piratenpartei ist in der Findungsphase - erfahrene PolitikerInnen können da nur gut tun. Allerdings wirkte Frau Beer auf mich irgendwie immer etwas überfordert und unsicher...immerhin: vielleicht kanns ie bei der Ein-Themen-Computerkiddiepartei doch ein etwas breitere thematische Aufstellung erreichen.

  • H
    hugo

    Herzlich willkommen, Angelika!

     

    Wo waren bei der Husumer Rede eigentlich die Grünen?? Wirklich sehr schade, dass sie sich mal wieder gedrückt haben, dabei hätte eine eindeutige Stellungnahme geholfen...

     

    Kein Wunder, dass nach solchen Voraussetzungen immer mehr junge grüne Leute sich von ihrer Partei verarscht (sorry) fühlen.

  • M
    Mat

    Wer ist Frau Beer? Ach so, ja, die hatte in der Politik auch mal sowas wie ne Rolle gespielt. Wann war das? Vor 7-8 Jahren? Ja, sowas. wie schnell die Zeit vergeht... Und jetzt hat die also aufgehört mit der großen Politik? Da hatte sie doch wirklich viel Geduld gehabt. Na, dann noch alles Gute für die Zukunft, Frau Beer.

  • F
    fnord

    Hier der vergessene Link:

     

    www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208848/Default.aspx

     

    Schade, das gerade die taz so ein alt-backenes Web-Frontend hat, das die Mädels und Jungs von der Redaktion anscheinend selbst noch nicht mal lesen bzw. beobachten mögen.

     

    PS: Ansonsten macht ihr natürlich die wichtigste und die beste Zeitung in Deutschland überhaupt ;-)

  • MB
    Markus B.

    Ja, da zeigen manche Leute ihr wahres Gesicht.

     

    Die Piratenpartei erhält immer mehr Zulauf, weil die Grünen leider schon lange Machtpolitik über Zukunftspolitik stellen. Aber wie wird das hier kommentiert? Man versucht die Piratenpartei reflektiv mit soviel Dreck zu bewerfen, wie man sich schnell greifen kann.

     

    Eine Politikerin mit Rückgrad hat schon ihre Gründe in die Piratenpartei zu gehen. Und sie hat sich ihre Entscheidung auch wirlich nicht leicht gemacht.

    Sie hätte auch vor der BTW eintreten können, aber sie wollte es nicht als PR-Gag tun, sondern weil es das richtige in der heutigen Zeit ist, in der selbst die Grünen schon zu brav und zu polemisch geworden sind.

     

    Das mit dem polemisch kann man hier übrigens wieder sehr gut sehen. Wahrlich ein Trauerzeugniss für eine Ex-Bürgerrechtspartei.

  • N
    Nico

    Na ja, ob Frau Beer ausgerechnet in ihrem Schwerpunktbereich Sicherheits- und Außenpolitik allzuviele Forderungen mit der Piratenpartei wird umsetzen können...? Da dürfte nicht nur das Fehlen eines Mandats im Wege stehen. Den Grünen hatte sie vorgeworfen, daß diese Themen nicht mehr im Mittelpunkt ihrer Politik stünden. Daß die Piratenpartei sowas wie die Friedensbewegung ist, wäre mir neu.

  • P
    Piratin

    "Die begrüßten ihr neues prominentes Mitglied frenetisch als "eine der erfahrensten Frauen in der bundesdeutschen Politik"."

     

    Schöner kleiner Artikel. :) Nur dass wir Angelika "frenetisch" begrüßen scheint mir ein bisschen übertrieben - eine sachliche Pressemitteilung rauszuschicken ist sicher nicht "frenetisch". Wenn wir mit zehntausend Piraten vor ihrer Haustür stünden und jubelten, *das* wäre frenetisch ;).

  • G
    Guenther

    Wenn der Metzger nicht bald bei der CDU zum Zuge (also zu einem Mandat) kommt, wechselt der auch noch zu den Piraten.

  • FV
    Fred Vogel

    Erst Tauss, und nun Angelika Beer - gut, als Bellizistin passt sie ja hervorragend zu den "Piraten".

     

    Zitat J. Ditfurth: "Eine ebenso lächerliche Figur [wie Ludger Volmer] machte Angelika Beer. Jahrelang hatte sie 'Raus aus der Nato' gefordert, noch 1990 unter der Parole 'Nie wieder Deutschland' demonstriert, 1993 gewettert 'Für den Frieden kämpfen, das geht mit Waffen nicht!' und bis zum Sommer 1998 gegen öffentliche Bundeswehrgelöbnisse protestiert. Als die Linken die Partei verließen, blieb sie am Sessel kleben, schenkte Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) selbstgemachte Marmelade und mutierte zur Militaristin, die seit Juli 1999 an Bundeswehrgelöbnissen teilnimmt und inzwischen für 'Frauen in der Bundeswehr' ist." (Das Zitat ist von 2000).

     

    Welcher von seiner bisherigen Partei fallengelassene Polit-Promi mag die Piraten als nächstes mit viel Getöse entern? Wolfgang Clement? Hermann Otto Solms? Friedrich Merz?

  • H
    Hans

    wer braucht schon eine vierte linke Partei?

  • T
    TheSnake69

    Da jammert das Zentralorgan der ehemaligen Friedens-, Umwelt- & Bürgerrechtspartei und es grollen die nun besserverdienenden, saturierten Ex-Alternativen.

     

    Und das ist auch GUT SO! *breitgrins*

  • G
    Gerald

    @Nina:

     

    Wenn ich deinen Kommentar richtig verstehe, dann hast du dich verguckt und meintest jemand anderen..

     

    Mich habt ihr bereits.. ;)

     

    LG

     

    Gerald

  • N
    Nina

    @Gerald (...die nehmen auch alles...)

    Ja, jeder ist willkommen, der unser Land innovativ und offen erneuern und festigen will.

    Selbst dich würden wir nehmen, um deinem Betonkopf

    etwas Liebe zu geben...

  • K
    korbinian

    @Gereon Wisniarek

     

    immerhin haben die grünen ja auch mal solche leute wie angelika beer angezogen und das hat nicht deren untergang bedeutet. warum soll das bei den piraten jetzt anders sein?

     

    @Leidkultur

     

    soweit ich weiß gibts bei anderen parteien auch keine drogentests bevor man beitreten darf

  • A
    angélina

    Im Grunde lese ich interessiert die Kommentare zu Artikeln, aber diese hier sind so plump, dass einem die Zeit schier zu schade ist.

  • H
    hagbard

    Doofer Artikel. Total unsachlich!

     

    ;-)

  • TF
    the fnord

    Schöner Artikel. Kurz und sachlich. Danke sehr!

  • MB
    Mathias B.

    Wenn ich die Kommentare so betrachte erinnert mich das doch sehr an die Anfänge der Grünen. Damals lästerten Anhänger der etablierten Parteien ähnlich über die neue Partei. Eigentlich ein gutes Omen für die Piratenpartei!!!

  • UA
    Und alle so...

    Ich find den Witz mit der url lustig - danke web-redaktion ;)

  • G
    Gerald

    @Jens W.:

     

    Wie ich schon sagte, ich bin immer verwundert, wie man über eine demokratische Partei so ("Wer die wählt, braucht dringend eine Therapie.") reden kann.

     

    Über sachliche oder konstruktive Kritik würde ich mich ja freuen, aber diese Anfeindungen finde ich seltsam.

     

    Und was das "Sammelbecken" angeht: Bisher haben wir eine Handvoll Ex-Nazis (mit Betonung auf EX) und eine Handvoll Ex-Politiker anderer Parteien an Bord. Insgesamt bei 11500 Piraten wahscheinlich so gegen 0,2% der Mitglieder.

     

    Ich persönlich stelle mir ja ein Sammelbecken anders vor.

     

    LG

     

    Gerald

  • V
    Vldck

    Das is ja grausam hier :D Gibts nur noch Schubladen? Die linke bestet nur ausex-stasi-kommunisten, die piraten nur aus dubiosen ex nazis und drogensüchtigen?! Hätte hier eigentlich offenere menschen erwartet...

  • M
    max

    ach ja, die frau beer, die erste grüne auf der ehrentribüne eines öffentlichen bundeswehrgelöbnisses ...

  • J
    Jörg

    Wenn sie sich da glücklicher fühlt, was solls. Bei uns Grünen war es ja wohl nix mehr mit ihr :-(

  • JW
    Jens W.

    Die Piratenpartei entwickelt sich zum Sammelbecken von dubiosen Ex-Nazis und abgewrakten Polit-Versagern. Wer die wählt, braucht dringend eine Therapie.

  • G
    Gerald

    @Leidkultur & Gereon:

     

    Ich dagegen, würde über andere demokratische Parteien oder deren Mitglieder nicht so abfällig reden, auch wenn ich politisch nicht mit ihnen übereinstimme.

     

    @Gereon:

     

    Du wählst also Parteien danach, wen sie anziehen und nicht danach welche Positionen sie vertreten?

     

    LG

     

    Gerald

  • GW
    Gereon Wisniarek

    Jo!

     

    Frau Beer ist auch die einzige der ich das zugetraut hätte, sie ist schon immer durch eine betonideologische Verbohrtheit aufgefallen, das kann nur noch den Untergang der Piratenpartei bedeuten, jetzt weiß ich es zu 100%: Eine Partei die solche Leute anzieht, kann ich NIE wählen.

  • G
    Gerald

    Hi Julia,

     

    Danke für den kurzen, sachlichen Artikel.

     

    LG

     

    Gerald

  • L
    Leidkultur

    Die Piraten nehmen wohl auch alles? Hat die Beer wenigstens `nen Entzug gemacht? War ja nicht mehr feierlich mit der. Ooops, darf man so was inkorrektes fragen?