Neues Gesetz in Israel: Mager-Models in Werbung verboten
Ein neues israelisches Gesetz verbietet den Einsatz untergewichtiger Models in der Werbung. Auch muss angegeben werden, ob Modelle per Photoshop dünner gemacht wurden.
JERUSALEM dapd/taz | Untergewichtige Models dürfen ab sofort in lokaler israelischer Werbung nicht mehr gezeigt werden. Zudem muss künftig angegeben werden, ob männliche oder weibliche Modelle auf Fotos am Bildschirm künstlich dünner gemacht wurden.
Mit dem Gesetz soll idealisierten, unrealistischen Vorstellungen von Schönheit entgegen gewirkt werden, die zu Krankheiten wie Magersucht führen können. "Wir möchten die Illusion bekämpfen, das Model, das wir sehen, sei echt", sagte ein Assistent des israelischen Gynäkologen Rachel Adato, eines Unterstützers des am Montag verabschiedeten Gesetzes.
Kritiker monieren, dass sich das Gesetz nur auf das Gewicht der Modelle beziehe, nicht aber auf deren generellen Gesundheitszustand. In Israel leiden zwei Prozent aller Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren unter schwerwiegenden Essstörungen.
Auch für ausländische Werbung gilt in Zukunft: Der Body-Mass-Index von 18,5 darf von den Models nicht unterschritten werden. Er berechnet sich aus Körpermasse geteilt durch Körpergröße mit sich selbst multipliziert.
Israelische Modelagenturen protestierten bereits, dass all die superdünnen aber gesunden Models jetzt beruflich benachteiligt würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Mehr Zugverkehr wagen
Holt endlich den Fernverkehr ins Deutschlandticket!
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Stromspeicher für Erneuerbare Energien
Deutschland sucht die neue Superbatterie
Jette Nietzard gibt sich kämpferisch
„Die Grüne Jugend wird auf die Barrikaden gehen“