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Neues Ehrenmal der BundeswehrErzwungene Normalität

Am Dienstag wird das Ehrenmal der Bundeswehr eingeweiht. Mit der Umsetzung hat sich der Verteidigungsminister Franz Josef Jung Feinde gemacht.

Das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin. Hier soll der im Dienst gefallenen Soldaten gedacht werden. Bild: dpa

Die Hildebrandstraße in Berlin ist eine schmale Nebenstraße, die den Tiergarten mit dem Landwehrkanal verbindet. Sie ist meist leer, mal sieht man einen Jogger auf dem Weg zum Park, mal einen Touristen, der sich verlaufen hat. An diesem unscheinbaren Ort wird heute mit staatsoffiziellem Pomp ein Ehrenmal eingeweiht, das einer der wichtigen symbolischen Orte der Republik werden soll: das Ehrenmal der Bundeswehr. Verteidigungsminister Franz Josef Jung wird die Gäste begrüßen, Bundespräsident Köhler wird die Festansprache halten, Kränze werden niedergelegt, ein Gottesdienst wird abgehalten, die Inschrift des Ehrenmals enthüllt: "Den Toten unserer Bundeswehr für Frieden Recht und Freiheit".

Diese Inszenierung soll zeigen, dass sich Deutschland nicht mehr von anderen Ländern unterscheidet. Die Bundeswehr kämpft in Afghanistan, in der Hauptstadt wird ein Ort für Soldatengedenken eingeweiht. Doch diese Normalität hat etwas Gewolltes, Erzwungenes. Das kann man an dem Ehrenmal und seiner Geschichte ablesen.

Der Ort wirkt in der Berliner Stadtlandschaft randständig. Das ist kein Zufall, sondern Folge seiner Entstehung. Bauherr ist Verteidigungsminister Jung, das Denkmal steht auf dem Gelände des Ministeriums. Der Vorsitzende der Jury, die über die Entwürfe entschied, war Ulrich Schlie, der Chef von Jungs Planungsstab. Der Jury gehörte unter anderem der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, an - kein Kunstexperte. Die Entscheidung für den Entwurf des Münchener Architekten Andreas Meck fiel fast klandestin.

Bundeswehr-Ehrenmal

Soldaten gedenken: das Bundeswehr-Ehrenmal soll der Soldaten gedenken, die beim Dienst für die Bundeswehr ums Leben gekommen sind. Es wird am Dienstag in Berlin eingeweiht. Es steht im Bendlerblock, dem Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums. Die Zahl der Menschen, die seit Gründung der Bundeswehr in deren Dienst starben, wird mit 3.100 angegeben. Eine zentrale Gedenkstätte gab es bisher nicht. Den Grundstein für das Ehrenmal hatte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) im November 2008 Jahres gelegt.

Soldaten gefallen: Jung sprach erstmals im Oktober 2008 bei einer Trauerfeier für zwei Soldaten, die bei einem Anschlag in Afghanistan getötet wurden, von "gefallenen Soldaten". Laut Definition können Soldaten nur in einem Krieg fallen. Das Verteidigungsministerium besteht aber darauf, den Einsatz in Afghanistan als "bewaffneten Konflikt" zu bezeichnen. Die Probleme in der Wortwahl hatten sich auch auf die Diskussion über das Ehrenmal übertragen. Es war lange unklar, wie es gestaltet werden und die Inschrift lauten sollte. Letztlich gewann ein Entwurf des Münchner Architekten Andreas Meck. Die Inschrift lautet: "Den Toten der Bundeswehr - Für Frieden, Recht und Freiheit". (afp)

Daran gab es von Beginn Kritik. FDP und SPD forderten, dass das Parlament über das Denkmal beraten und entscheiden soll. Immerhin ist die Bundeswehr eine Parlamentsarmee. Wenn schon, dann gehöre ein solches Denkmal in die Nähe des Reichstages. Die Grünen kritisierten, dass es falsch ist, nur der Bundeswehrangehörigen zu gedenken. Warum soll die Republik nur Soldaten ehren, nicht aber Zivilisten, die bei Auslandseinsätzen sterben? Kunstexperten echauffierten sich über die traditionelle Formensprache von Mecks Entwurf. 170 Kunsthistoriker kritisierten in einem offenen Brief, dass Mecks Entwurf "Bildformeln des traditionellen Totenkults" benutzt und mit Cella und Steinaltar den Soldatentod "sakral überhöht".

Das Ergebnis dieser Einwände war: fast nichts. Die Kritik perlte an Jung ab. Er behandelte das Thema weiter als Ressortangelegenheit, bei der gefälligst niemand dem Minister hereinzureden hat. Nur der ursprünglich geplante altarartige Monolith wurde, ohne Begründung, stillschweigend weggelassen.

Dieses vordemokratisch anmutende Verfahren erinnert an Helmut Kohl, der Anfang der 90er Jahre per Oktroi die Umgestaltung der Neuen Wache anordnete. Doch bei der Neuen Wache erregten sich Politiker und Feuilletonisten, und niemand zweifelte, dass es bei dieser Debatte um eine Frage nationaler Selbstrepräsentation ging. Beim Ehrenmal haben die Erregungswellen nie die Grenzen der Expertenrunden überwunden. Jung konnte es nur so zackig vorantreiben, weil die Zivilgesellschaft das Ganze zögernd und aus einer Art Halbdistanz betrachtete - unsicher, ob dies wirklich ein republikanisches Projekt ist, das man dem Minister aus den Händen nehmen muss. Zudem sind sich die Kritiker in ihrem Nein einig. Doch was sie wollen, ist schwieriger zu sagen. Manche wollen ein Denkmal beim Reichstag, andere ein Denkmal für Soldaten und Zivilisten, manche eins, das mehr Distanz zum Soldatischen hält, andere gar keins.

Mecks Bau ist gut zehn Meter hoch und vierzig Meter lang. Er hat nichts Überwältigendes, Unangemessenes und fügt sich in das umliegende Gebäudeensemble ein. Die Front zur Hildebrandstraße ist aus Bronze und halb durchsichtig. Halbrunde Formen, die Erkennungsmarken von Soldaten nachempfunden sind, sind ausgestanzt. Per Schiebewand ist der Raum mal militärintern verwendbar, mal öffentlich zugänglich. In der Cella, dem schwarzen Innenraum, werden die Namen der Toten auf einem LED-Display zu sehen sein. Dies ist weniger ein Denkmal für die Toten vergangener Kriege als für die der kommenden.

Der grüne Militärexperte Winfried Nachtwei meint, dass Jungs auffällige Neigung zur Symbolpolitik eine Flucht ist. Je schwerer die Begründung des Afghanistaneinsatzes fällt, so Nachtwei, desto mehr setzt Jung auf Rekrutenvereidigungen vor dem Reichstag, Ordensverleihungen und eben das Ehrenmal.

"Das Ehrenmal", sagt Franz Josef Jung, "steht für eine Bundeswehr, auf die wir stolz sein können." Es soll zeigen, dass die Bundeswehr eine normale Armee ist, Afghanistan ein normaler Einsatz. Aber so ist es nicht. Der entlegene Ort des Ehrenmals legt nahe, dass eher etwas versteckt wird. Jungs autoritärer Stil bezeugt eine Mixtur aus Angst vor der öffentlichen Debatte und grundloser Selbstsicherheit.

Dieses Ehrenmal hat nichts von demokratischer Normalität. Es spiegelt vielmehr die Verkrampfung zwischen dem Militär und einer Gesellschaft, die beim Blick auf Afghanistan zwischen Achselzucken und Erschrecken schwankt.

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36 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • W
    willy

    @ Michael SChneider

     

    "Oder sollte der zuständige Redakteur ein genauso charakterloses Subjekt sein wie der Poster "Kart"?

     

    So so, jeder, der hier im Forum seine Meinung frei äußert, sei es ein Leser oder der Autor des Artikels und der nicht Ihrer Meinung ist, ist also ein charakterloses Subjekt? Den Begriff sollten Sie mir mal näher erläutern.

    Für mich sind es hier Menschen, die ihre unterschiedlichen Meinungen kund tun und keine Subjekte!

    Und Meinungen, die nicht der Ihren entsprechen sollen durch die taz-redaktion wegzensiert werden?

    Sie haben wirklich ein sehr merkwürdiges Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit!

  • W
    willy

    @ Ohje

    "sondern auch noch den "Faschisten"-Begriff verharmlost. Einfach mal über Sprachgebrauch nachdenken und nicht inflationären Gebrauch von solchen Begriffen in eindeutig unpassenden Zusammenhängen machen..."

     

    Sie kennen aber schon die Definition und den Ursprung des Begriffes "Faschisten" im Wortsinn?

  • W
    willy

    Der deutsche Militarismus feiert 64 Jahre nach Ende des 2. und 91 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges, beide durch Deutschland begonnen, wieder fröhliche Urständ.

    Sind die Opfer der beiden Weltkriege schon wieder vergessen? Scheinbar ja.

    Vom Staatspropagandasender ARD war gerade der Jubelkommentar zum Kriegerdenkmal bundesdeutscher Prägung zu vernehmen. Ich könnt kotz......

  • MM
    Maria Müller

    Wo ist das Ehrendenkmal für Polizisten die in ihrem Einsatz für unsere Sicherheit gestorben sind, wo ist das Ehrendenkmal für Feuerwehrleute die dabei gestorben sind als sie andere aus dem Feuer geholt haben, wo ist das Denkmal für Vergewaltigte oder das Denkmal für die Kollateralschäden welche von den Soldaten verursacht wurden ...

     

    Ansonsten sind die Soldaten die ich kenne nicht für das Vaterland dorthin gegangen sondern weil sie mehr Geld haben wollten. Manche auch weil sie der Lüge vom Helfen geglaubt haben und nicht verstanden haben dass es bei dem Krieg um Rache der US-Amerikaner nach dem 11. September und um das strategische Ziel Afghanistan geht. Menschlichkeit, Frauenrechte ... sorry aber der Journalistikstudent der seit eineinhalb Jahren unter der vom Westen eingesetzen Regierung wegen Recherchen darüber im Knast sitzt spricht genau so Bände wie dass es erst einmal einem Aufschrei in unserer Bevölkerung bedurfte bis die Kriegsteilnehmer sich heruntergelassen haben wegen der Gesetzesänderungen bezüglich Männern die ihre Frauen ungestraft vergewaltigen dürfen ein klein wenig zu intervenieren.

  • MS
    Michael Schneider

    Offensichtlich findet trotz der untenstehenden Ankündigung in der "taz" keine Überprüfung der Kommentare statt. Oder sollte der zuständige Redakteur ein genauso charakterloses Subjekt sein wie der Poster "Kart"?

     

    .................................................

     

    Anmerkung der Redaktion: Wir finden, dass die Bundeswehr solche Bezeichnungen aushalten muss. Trotzdem bitten wir um eine allgemeine Mäßigung des Tons im Forum.

  • A
    anderemeinung

    Leider eine recht unsachliche Darstellung:

     

    "Der Jury gehörte unter anderem der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, an - kein Kunstexperte."

     

    "170 Kunsthistoriker kritisierten in einem offenen Brief, dass Mecks Entwurf ´Bildformeln des traditionellen Totenkults´ benutzt und mit Cella und Steinaltar den Soldatentod ´sakral überhöht´."

     

    Dass neben Kunstexperten auch jene in dieser "Jury" repräsentiert werden, an die mit diesem Ehrenmal gedacht werden soll erscheint doch sehr angebracht.

    Möglicherweise hat dies dazu geführt, dass die Form des Ehrenmals auch einen Bezug zu dieser Gruppe hat. Dieses Kriterium hatte nachvollziehbar Vorrang vor der Interpretation einer Gruppe von "Kunstexperten".

     

    "Warum soll die Republik nur Soldaten ehren, nicht aber Zivilisten, die bei Auslandseinsätzen sterben?"

     

    Leider beantwortet der Artikel diese Frage nicht mit der Tatsache, dass nicht nur an Soldaten, sondern auch an die zivilen Angehörigen der Bundeswehr, die seit Gründung der Bundeswehr in Ausübung ihrer Dienstpflichten für die Bundesrepublik Deutschland ums Leben kamen, gedacht wird.

     

    Aber immerhin scheint diese Darstellung ganz den Nerv qualifizierter Leser wie Herrn KARL getroffen zu haben.

  • MM
    Mustapha Mond

    @karl

    Die Bundeswehr als "Faschistenverein" zu bezeichnen ist lächerlich. Dazu erübrigt sich jeglicher Kommentar.

    Zu sagen, die gefallenen Soldaten hätten "bekommen, was sie verdient haben" ist jedoch abscheulich und kann so nicht unkommentiert stehen bleiben. Man kann über Auslandseinsätze und das Militär an sich geteilter Meinung sein, der Tod von Bundeswehr- angehörigen ist jedoch tragisch.

    Ihre Haltung ist selbstgerecht und moralisch verkommen.

    Denken Sie bitte genauer nach, bevor Sie Ihren Hass einfach so öffentlich absondern, auch wenn es anonym ist. Würden Sie sich nicht in der Anonymität des Internets verstecken, gehörten Sie angezeigt.

  • I
    Irgean

    @Karl: Der, die, das!

    Pauschal alle Soldaten als Faschos darzustellen halte ich für ziemlich mies. Auch hier gilt: Es gibt solche und solche. Ein paar ewig Gestrige, aber die Mehrheit Dmeokraten. Deshalb meien freundliche Bitte: Denk nochmal drüber nach, ich beschimpfe ja auch nicht alle LINKE-Wähler als Kommis.

     

    Zum Inhalt:

    Es braucht einen Ort der Erinnerung, aber dieser kann es nicht sein. Mir graust es bei der Ästhetik und dem Ort des Baus. Zu groß und zu abseitig.

    Es sollte vor dem Bundestag stehen, wo über das Schicksal von Soldaten entschieden wird und sich bescheidener darstellen. Heldeverklärung ist in diesem Zusammenhang wirklich das letzte, was wiederbelebt werden muß.

  • O
    Ohje

    Och Karl, wie kann man denn bitte nur so einen beschränkten Kommentar schreiben? Wie alt bist du? 16?

    Anders kann ich mir nicht mehr erklären, dass jmd die Bundeswehrsoldaten in ihrer Gesamtheit als "Faschos" beschimpft - was nicht nur ganz offensichtlich lächerlich ist, sondern auch noch den "Faschisten"-Begriff verharmlost. Einfach mal über Sprachgebrauch nachdenken und nicht inflationären Gebrauch von solchen Begriffen in eindeutig unpassenden Zusammenhängen machen...

     

    Im Übrigen: Zwar geht der Artikel gleich mehrfach auf die Lage des Bauwerks ein, erwähnt aber nicht ein einziges Mal, dass der Bendlerblock eine für Republikaner durchaus akzeptable Symbolik hat: Hier entstand die Planung für das Attentat auf Hitler vom 20. Juli '44, hier wurde Stauffenberg erschossen. Ist ja vielleicht kein ganz unwichtiges Detail, hmm? ^^

  • DP
    Daniel Preissler

    welche Faschisten meinen Sie?

    Die BUNDESwehr ist - auch, wenn sie natürlich die letzte Nachfolgearmee der Wehrmacht ist und einiges an Personal und Strukturen übernommen hat(te) - die Armee der Bundesrepublik, die ein demokratischer Staat ist.

    Das (an sich völlig verständliche und richtige) Polemisieren gegen rechte Armeen in bezug auf die Bundeswehr ist Unsinn und verhindert sachliche Debatten (die z.B. angesichts des Afghanistan-Einsatzes durchaus angebracht wären).

    Auch der grüne Vorschlag, ein Denkmal für bei Einsätzen zu Tode gekommene Soldaten und Zivilisten gleichermaßen zu errichten ist realitätsfern. Es geht hier um den Tod im Dienst, und den gibt (zumindest im selben Sinne) bei Zivilisten eben nicht. Ein separates Denkmal für bei Bundeswehreinsätzen gestorbenen Zivilisten wäre allerdings sicher eine gute Idee, um z.B. tatsächlich Mandatsträger ständig daran zu erinnern, dass es perfekt verlaufende militärische Einsätze nicht gibt und dass man Einsätze der Bundeswehr nicht leichtfertig fordert, befiehlt oder, haha: verteidigt.

    Grüße

  • K
    Katharina

    Im August schaute ich mir die Bundeswehr-Website an und stieß auf eine Rubrik, wo die Zahl der getöteten Soldaten, die seit dem Bestehen der Bundeswehr ums Leben gekommen waren, angegeben wurde.

     

    Ich machte daraufhin den Verantwortlichen den Vorschlag, man möge doch, gerade angesichts unserer Vergangenheit, auch wenigstens die zivilen Opfer zählen und ihrer zu gedenken, wohlwissend, daß sie nicht immer einfach zu zählen sind.

     

    Leider wurde der Vorschlag abgeschlagen.

     

    Und noch eines: Wenn normal sein heißt, Krieg zu führen, dann möchte ich lieber in einem Land leben, das nicht normal ist.

  • AD
    Axel Dörken

    So, so.

     

    Damit wir ein Staat wie alle anderen sind.

     

    So nebenbei: Haben wir, wie alle anderen einen Friedensvertrag oder leben wir noch immer in einem besetzten Land?

     

    Wie wäre es mit ein wenig mehr Selbstbewusstsein? Wie wäre es mit: Vorbild für andere?

    Zu viel Ego und zu wenig Selbstbewusstsein waren schon immer der Feind von Respekt und Ehre.

     

     

    Zum Thema: Ich brauche eine friedensstiftende Armee. Dass das nicht auf die Bundeswehr zutrifft haben wir vor ein paar Tagen in Afghanistan erlebt. ANGRIFF!!!! - Und danach, ein Herr Jung, der sich auch gut in der DDR gemacht hätte oder im heutigen Russland machen würde. Leugnen was das Zeug hält, So lange wie möglich und danach so platt wie möglich eingestehen.

     

    Herr Jung, bitte, gehen Sie. Anderswo richten Sie, denke ich, viel weniger Schaden an.

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • J
    Jas

    Eine Frechheit, für so etwas Steuergelder auszugeben. Die Steuern kommen doch von den Menschen, von denen mehr als zwei Drittel gegen den Afghanistan Krieg sind und sich noch mehr Menschen für Zivil- statt Kriegsdienst entscheiden. Als ob das Volk den Bau eines solchen Schreckenbunkers der Arroganz der Kriegstreiber wollen würde.

     

    Hoffentlich wird dieser Propaganda-Tempel, der schon aussieht wie ein Bunker, regelmäßig mit Farbbeutteln verschönert..

  • M
    Martin

    Es gibt keine Menschen erster und zweiter Klasse und somit auch keine Toten erster und zweiter Klasse. Macht man solch ein Ehrenmal, wo ist dann das Ehrenmal für getötete Polizisten, für verhungerte Kinder, für friedlich eingeschlafene 90-Jährige oder überdosierte Drogenabhängige?

  • F
    Felix

    Ich denke mal, sowohl die Äußerungen Jungs, als auch die Konzeption des Ehrengebäudes drücken weniger das Verhältnis unserer Gesellschaft zur Bundeswehr, als eben die Erwartungen der Bundeswehrangehörigen selbst aus.

     

    Die Soldaten, so scheint mir, hören einerseits sehr gerne so lobende und unterstützende Worte von Jung und haben andererseits gerne ein Gedenkort. Vielleicht hilft es den Soldaten ja tatsächlich, wenn sie sehen, dass es einen Ort gibt, an dem die Namen ihrer toten Freunde in Ehren gehalten werden (auch wenn die LED-Projektion eine bescheuerte Idee ist).

     

    Da die Republik jetzt schon länger und wohl noch lange von der Bundeswehr verlangt, in Afghanistan zu kämpfen, müssen halt ein paar psychologische Tricks her, um diese Leute bei Laune zu halten. Wenn es klappt, kann man es ja machen.

     

    Ich würde hier auch davor warnen, das Gedenken an Menschen, die dort gestorben sind, völlig mit der Diskussion über den Sinn ihres Einsatzes gleichzusetzen.

  • K
    Karl

    Der Faschistenverein? Warum brauchen die ein Ehrenmal? Welche Ehre? Die Faschos bekommen was sie wollten und verdient haben. Und dazu auch noch entlohnt werden... wozu dann das blöde Bauwerk?

  • IN
    Ihr Namenobody 61

    ein ehrenmal in einer gottverlassener strasse?steht der ort symbolisch für abseits?sowie gesellschaftlich die bundeswehr?. das ehrenmal, ich würde es lieber mahnmal nennen, müßte im eingang des bundestages errichtet worden sein, damit die volksvertreter jeden tag daran erinnert werden, das sie die soldaten durch ihre unsinnige politik ,in den tod geschickt haben. und bevor unsere soldaten/tinnen, irgendwo hinbeordert werden, wo sie nichts zusuchen haben(afg.tan),lieber überdenken, was ihnen alles zustoßen kann.deshalb das motto ´´ante parabellum``

  • F
    Faibel

    ""Das Ehrenmal", sagt Franz Josef Jung, "steht für eine Bundeswehr, auf die wir stolz sein können." Es soll zeigen, dass die Bundeswehr eine normale Armee ist, Afghanistan ein normaler Einsatz."

     

    Eine ganz normale Aussage eines ganz normalen Kriegsministers - was soll er auch anderes sagen?

  • W
    willy

    @ Michael SChneider

     

    "Oder sollte der zuständige Redakteur ein genauso charakterloses Subjekt sein wie der Poster "Kart"?

     

    So so, jeder, der hier im Forum seine Meinung frei äußert, sei es ein Leser oder der Autor des Artikels und der nicht Ihrer Meinung ist, ist also ein charakterloses Subjekt? Den Begriff sollten Sie mir mal näher erläutern.

    Für mich sind es hier Menschen, die ihre unterschiedlichen Meinungen kund tun und keine Subjekte!

    Und Meinungen, die nicht der Ihren entsprechen sollen durch die taz-redaktion wegzensiert werden?

    Sie haben wirklich ein sehr merkwürdiges Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit!

  • W
    willy

    @ Ohje

    "sondern auch noch den "Faschisten"-Begriff verharmlost. Einfach mal über Sprachgebrauch nachdenken und nicht inflationären Gebrauch von solchen Begriffen in eindeutig unpassenden Zusammenhängen machen..."

     

    Sie kennen aber schon die Definition und den Ursprung des Begriffes "Faschisten" im Wortsinn?

  • W
    willy

    Der deutsche Militarismus feiert 64 Jahre nach Ende des 2. und 91 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges, beide durch Deutschland begonnen, wieder fröhliche Urständ.

    Sind die Opfer der beiden Weltkriege schon wieder vergessen? Scheinbar ja.

    Vom Staatspropagandasender ARD war gerade der Jubelkommentar zum Kriegerdenkmal bundesdeutscher Prägung zu vernehmen. Ich könnt kotz......

  • MM
    Maria Müller

    Wo ist das Ehrendenkmal für Polizisten die in ihrem Einsatz für unsere Sicherheit gestorben sind, wo ist das Ehrendenkmal für Feuerwehrleute die dabei gestorben sind als sie andere aus dem Feuer geholt haben, wo ist das Denkmal für Vergewaltigte oder das Denkmal für die Kollateralschäden welche von den Soldaten verursacht wurden ...

     

    Ansonsten sind die Soldaten die ich kenne nicht für das Vaterland dorthin gegangen sondern weil sie mehr Geld haben wollten. Manche auch weil sie der Lüge vom Helfen geglaubt haben und nicht verstanden haben dass es bei dem Krieg um Rache der US-Amerikaner nach dem 11. September und um das strategische Ziel Afghanistan geht. Menschlichkeit, Frauenrechte ... sorry aber der Journalistikstudent der seit eineinhalb Jahren unter der vom Westen eingesetzen Regierung wegen Recherchen darüber im Knast sitzt spricht genau so Bände wie dass es erst einmal einem Aufschrei in unserer Bevölkerung bedurfte bis die Kriegsteilnehmer sich heruntergelassen haben wegen der Gesetzesänderungen bezüglich Männern die ihre Frauen ungestraft vergewaltigen dürfen ein klein wenig zu intervenieren.

  • MS
    Michael Schneider

    Offensichtlich findet trotz der untenstehenden Ankündigung in der "taz" keine Überprüfung der Kommentare statt. Oder sollte der zuständige Redakteur ein genauso charakterloses Subjekt sein wie der Poster "Kart"?

     

    .................................................

     

    Anmerkung der Redaktion: Wir finden, dass die Bundeswehr solche Bezeichnungen aushalten muss. Trotzdem bitten wir um eine allgemeine Mäßigung des Tons im Forum.

  • A
    anderemeinung

    Leider eine recht unsachliche Darstellung:

     

    "Der Jury gehörte unter anderem der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, an - kein Kunstexperte."

     

    "170 Kunsthistoriker kritisierten in einem offenen Brief, dass Mecks Entwurf ´Bildformeln des traditionellen Totenkults´ benutzt und mit Cella und Steinaltar den Soldatentod ´sakral überhöht´."

     

    Dass neben Kunstexperten auch jene in dieser "Jury" repräsentiert werden, an die mit diesem Ehrenmal gedacht werden soll erscheint doch sehr angebracht.

    Möglicherweise hat dies dazu geführt, dass die Form des Ehrenmals auch einen Bezug zu dieser Gruppe hat. Dieses Kriterium hatte nachvollziehbar Vorrang vor der Interpretation einer Gruppe von "Kunstexperten".

     

    "Warum soll die Republik nur Soldaten ehren, nicht aber Zivilisten, die bei Auslandseinsätzen sterben?"

     

    Leider beantwortet der Artikel diese Frage nicht mit der Tatsache, dass nicht nur an Soldaten, sondern auch an die zivilen Angehörigen der Bundeswehr, die seit Gründung der Bundeswehr in Ausübung ihrer Dienstpflichten für die Bundesrepublik Deutschland ums Leben kamen, gedacht wird.

     

    Aber immerhin scheint diese Darstellung ganz den Nerv qualifizierter Leser wie Herrn KARL getroffen zu haben.

  • MM
    Mustapha Mond

    @karl

    Die Bundeswehr als "Faschistenverein" zu bezeichnen ist lächerlich. Dazu erübrigt sich jeglicher Kommentar.

    Zu sagen, die gefallenen Soldaten hätten "bekommen, was sie verdient haben" ist jedoch abscheulich und kann so nicht unkommentiert stehen bleiben. Man kann über Auslandseinsätze und das Militär an sich geteilter Meinung sein, der Tod von Bundeswehr- angehörigen ist jedoch tragisch.

    Ihre Haltung ist selbstgerecht und moralisch verkommen.

    Denken Sie bitte genauer nach, bevor Sie Ihren Hass einfach so öffentlich absondern, auch wenn es anonym ist. Würden Sie sich nicht in der Anonymität des Internets verstecken, gehörten Sie angezeigt.

  • I
    Irgean

    @Karl: Der, die, das!

    Pauschal alle Soldaten als Faschos darzustellen halte ich für ziemlich mies. Auch hier gilt: Es gibt solche und solche. Ein paar ewig Gestrige, aber die Mehrheit Dmeokraten. Deshalb meien freundliche Bitte: Denk nochmal drüber nach, ich beschimpfe ja auch nicht alle LINKE-Wähler als Kommis.

     

    Zum Inhalt:

    Es braucht einen Ort der Erinnerung, aber dieser kann es nicht sein. Mir graust es bei der Ästhetik und dem Ort des Baus. Zu groß und zu abseitig.

    Es sollte vor dem Bundestag stehen, wo über das Schicksal von Soldaten entschieden wird und sich bescheidener darstellen. Heldeverklärung ist in diesem Zusammenhang wirklich das letzte, was wiederbelebt werden muß.

  • O
    Ohje

    Och Karl, wie kann man denn bitte nur so einen beschränkten Kommentar schreiben? Wie alt bist du? 16?

    Anders kann ich mir nicht mehr erklären, dass jmd die Bundeswehrsoldaten in ihrer Gesamtheit als "Faschos" beschimpft - was nicht nur ganz offensichtlich lächerlich ist, sondern auch noch den "Faschisten"-Begriff verharmlost. Einfach mal über Sprachgebrauch nachdenken und nicht inflationären Gebrauch von solchen Begriffen in eindeutig unpassenden Zusammenhängen machen...

     

    Im Übrigen: Zwar geht der Artikel gleich mehrfach auf die Lage des Bauwerks ein, erwähnt aber nicht ein einziges Mal, dass der Bendlerblock eine für Republikaner durchaus akzeptable Symbolik hat: Hier entstand die Planung für das Attentat auf Hitler vom 20. Juli '44, hier wurde Stauffenberg erschossen. Ist ja vielleicht kein ganz unwichtiges Detail, hmm? ^^

  • DP
    Daniel Preissler

    welche Faschisten meinen Sie?

    Die BUNDESwehr ist - auch, wenn sie natürlich die letzte Nachfolgearmee der Wehrmacht ist und einiges an Personal und Strukturen übernommen hat(te) - die Armee der Bundesrepublik, die ein demokratischer Staat ist.

    Das (an sich völlig verständliche und richtige) Polemisieren gegen rechte Armeen in bezug auf die Bundeswehr ist Unsinn und verhindert sachliche Debatten (die z.B. angesichts des Afghanistan-Einsatzes durchaus angebracht wären).

    Auch der grüne Vorschlag, ein Denkmal für bei Einsätzen zu Tode gekommene Soldaten und Zivilisten gleichermaßen zu errichten ist realitätsfern. Es geht hier um den Tod im Dienst, und den gibt (zumindest im selben Sinne) bei Zivilisten eben nicht. Ein separates Denkmal für bei Bundeswehreinsätzen gestorbenen Zivilisten wäre allerdings sicher eine gute Idee, um z.B. tatsächlich Mandatsträger ständig daran zu erinnern, dass es perfekt verlaufende militärische Einsätze nicht gibt und dass man Einsätze der Bundeswehr nicht leichtfertig fordert, befiehlt oder, haha: verteidigt.

    Grüße

  • K
    Katharina

    Im August schaute ich mir die Bundeswehr-Website an und stieß auf eine Rubrik, wo die Zahl der getöteten Soldaten, die seit dem Bestehen der Bundeswehr ums Leben gekommen waren, angegeben wurde.

     

    Ich machte daraufhin den Verantwortlichen den Vorschlag, man möge doch, gerade angesichts unserer Vergangenheit, auch wenigstens die zivilen Opfer zählen und ihrer zu gedenken, wohlwissend, daß sie nicht immer einfach zu zählen sind.

     

    Leider wurde der Vorschlag abgeschlagen.

     

    Und noch eines: Wenn normal sein heißt, Krieg zu führen, dann möchte ich lieber in einem Land leben, das nicht normal ist.

  • AD
    Axel Dörken

    So, so.

     

    Damit wir ein Staat wie alle anderen sind.

     

    So nebenbei: Haben wir, wie alle anderen einen Friedensvertrag oder leben wir noch immer in einem besetzten Land?

     

    Wie wäre es mit ein wenig mehr Selbstbewusstsein? Wie wäre es mit: Vorbild für andere?

    Zu viel Ego und zu wenig Selbstbewusstsein waren schon immer der Feind von Respekt und Ehre.

     

     

    Zum Thema: Ich brauche eine friedensstiftende Armee. Dass das nicht auf die Bundeswehr zutrifft haben wir vor ein paar Tagen in Afghanistan erlebt. ANGRIFF!!!! - Und danach, ein Herr Jung, der sich auch gut in der DDR gemacht hätte oder im heutigen Russland machen würde. Leugnen was das Zeug hält, So lange wie möglich und danach so platt wie möglich eingestehen.

     

    Herr Jung, bitte, gehen Sie. Anderswo richten Sie, denke ich, viel weniger Schaden an.

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • J
    Jas

    Eine Frechheit, für so etwas Steuergelder auszugeben. Die Steuern kommen doch von den Menschen, von denen mehr als zwei Drittel gegen den Afghanistan Krieg sind und sich noch mehr Menschen für Zivil- statt Kriegsdienst entscheiden. Als ob das Volk den Bau eines solchen Schreckenbunkers der Arroganz der Kriegstreiber wollen würde.

     

    Hoffentlich wird dieser Propaganda-Tempel, der schon aussieht wie ein Bunker, regelmäßig mit Farbbeutteln verschönert..

  • M
    Martin

    Es gibt keine Menschen erster und zweiter Klasse und somit auch keine Toten erster und zweiter Klasse. Macht man solch ein Ehrenmal, wo ist dann das Ehrenmal für getötete Polizisten, für verhungerte Kinder, für friedlich eingeschlafene 90-Jährige oder überdosierte Drogenabhängige?

  • F
    Felix

    Ich denke mal, sowohl die Äußerungen Jungs, als auch die Konzeption des Ehrengebäudes drücken weniger das Verhältnis unserer Gesellschaft zur Bundeswehr, als eben die Erwartungen der Bundeswehrangehörigen selbst aus.

     

    Die Soldaten, so scheint mir, hören einerseits sehr gerne so lobende und unterstützende Worte von Jung und haben andererseits gerne ein Gedenkort. Vielleicht hilft es den Soldaten ja tatsächlich, wenn sie sehen, dass es einen Ort gibt, an dem die Namen ihrer toten Freunde in Ehren gehalten werden (auch wenn die LED-Projektion eine bescheuerte Idee ist).

     

    Da die Republik jetzt schon länger und wohl noch lange von der Bundeswehr verlangt, in Afghanistan zu kämpfen, müssen halt ein paar psychologische Tricks her, um diese Leute bei Laune zu halten. Wenn es klappt, kann man es ja machen.

     

    Ich würde hier auch davor warnen, das Gedenken an Menschen, die dort gestorben sind, völlig mit der Diskussion über den Sinn ihres Einsatzes gleichzusetzen.

  • K
    Karl

    Der Faschistenverein? Warum brauchen die ein Ehrenmal? Welche Ehre? Die Faschos bekommen was sie wollten und verdient haben. Und dazu auch noch entlohnt werden... wozu dann das blöde Bauwerk?

  • IN
    Ihr Namenobody 61

    ein ehrenmal in einer gottverlassener strasse?steht der ort symbolisch für abseits?sowie gesellschaftlich die bundeswehr?. das ehrenmal, ich würde es lieber mahnmal nennen, müßte im eingang des bundestages errichtet worden sein, damit die volksvertreter jeden tag daran erinnert werden, das sie die soldaten durch ihre unsinnige politik ,in den tod geschickt haben. und bevor unsere soldaten/tinnen, irgendwo hinbeordert werden, wo sie nichts zusuchen haben(afg.tan),lieber überdenken, was ihnen alles zustoßen kann.deshalb das motto ´´ante parabellum``

  • F
    Faibel

    ""Das Ehrenmal", sagt Franz Josef Jung, "steht für eine Bundeswehr, auf die wir stolz sein können." Es soll zeigen, dass die Bundeswehr eine normale Armee ist, Afghanistan ein normaler Einsatz."

     

    Eine ganz normale Aussage eines ganz normalen Kriegsministers - was soll er auch anderes sagen?