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Neues Atomlager

■ Bauarbeiten für das Zwischenlager von Lubmin dürfen beginnen

Greifswald (epd) – Abgebrannte Brennelemente müssen nicht mehr in jedem Fall in die Lagerhalle von Gorleben gefahren werden. Ostdeutschland liefert Ersatz. In aller Stille hat der neue Großkreis Ostvorpommern die Baugenehmigung zur Errichtung eines Zwischenlagers für radioaktive Abfälle in Lubmin erteilt.

Mit den Bauarbeiten werde in nächster Zeit begonnen, sagte gestern der Pressesprecher der Energiewerke Nord (EWN), Jürgen Broszinski, gestern. Wie erst dabei bekannt wurde, hat die Betreiberfirma, die noch der Treuhand gehört, die Genehmigung dafür bereits seit dem 13. Juli in der Tasche.

Das Projekt ist von Anfang an von Atomkraftgegnern kritisiert worden. Eine atomrechtliche Genehmigung für den Betrieb eines solchen Lagers fehlt bisher. Besonders skandalös findet die Greifswalder Bürgerinitiative „Kernenergie“, daß trotzdem und ohne Anhörung der Anwohner mit dem Bau des Lagers begonnen wird. Aber um atomrechtliche Fragen hatte sich die Treuhand bisher kaum gekümmert. In Lubmin wollte sie wenigstens Bauarbeiten vorweisen können. Die Erlaubnis dafür war schon vor den Kommunalwahlen im Juni erwartet worden, hatte sich aber verzögert, weil im Zuge der Verwaltungsreform der neue Großkreis Ostvorpommern gebildet wurde.

Der Baugrund für das Zwischenlager ist bereits in den letzten Monaten durch das Verpressen von 300.000 Tonnen Kies befestigt worden. Auf dieser Fläche soll nun ein etwa drei Meter dickes Sand- und Kiesbett aufgebracht werden, auf dem dann die Grundplatte des geplanten Zwischenlagers mit einer Fläche von 41.600 Quadratmetern entstehen soll.

Der radioaktive Abfall soll später in acht Hallen gestapelt werden, einer von ihnen dient dazu, Castor-Behälter mit ausgedienten Kern-Brennelementen aufzubewahren – nach dem neulich geänderten Atomgesetz kann diese sogenannte „Zwischenlagerzeit“ bis zu vierzig Jahre betragen.

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