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Neuer Zwist in Teheran

■ Präsident Chamenei warnt Abgeordnete: Zweifel nicht erlaubt

Teheran (afp) - Der iranische Revolutionsführer Ali Chamenei hat die Parlamentsabgeordneten in Teheran vor „Angriffen gegen die Einheit des Volkes“ gewarnt. In einer am Montag abend durch den Rundfunk verbreiteten Erklärung an die Mitglieder der Volksvertretung erklärte Chamenei, er dulde auch keine Zweifel an seiner eigenen Autorität, von seiten „keiner Person, keines Flügels und keiner Gruppe“. „Jede Handlung oder jedes Wort, die das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung und ihre Unterstützung in Frage stellen, sind durch die Religion verboten und Landesverrat“, sagte Chamenei wörtlich. Angriffe auf die religiöse Autorität des Führers und die Verweigerung des ihm zustehenden Gehorsams seien gegen die gesamte islamische Führung gerichtet und „unzuläs- sig“.

Vor wenigen Tagen hatten 217 der 270 Abgeordneten in einer Botschaft an Chamenei an ihre „Pflichten und Rechte“ erinnert, „Erklärungen zu verlangen und den Präsidenten der Republik sowie die Mitglieder seiner Regierung auch zu überwachen“. Gleichzeitig verwiesen die Abgeordneten auf das „Primat“ des Parlaments gegen über den anderen Instanzen des Iran.

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