piwik no script img

Neuer Spitzenkandidat für die CDU Potsdam?

■ Formfehler und Stasi-Vorwurf gegen alten Kandidaten

Potsdam. Die CDU muß die Wahl des Spitzenkandidaten für Potsdam Stadt und Land bei den Bundestagswahlen wiederholen. Der ehemalige Volkskammerabgeordnete Hans-Joachim von Essen war am 24. September auf dem Kreisparteitag gewählt worden, erreichte jedoch nicht die geforderte 50-Prozent-Mehrheit. Nach dem Parteistatut hätte anschließend eine Stichwahl zwischen Essen und dem auf Platz zwei gelandeten DEFA-Mitarbeiter Maximilian Tauscher stattfinden müssen. Der Formfehler stellte sich aber erst auf dem vergangenen CDU-Landesparteitag in Hamburg heraus, wie Essen auf Anfrage sagte. Die Wahl werde am 16. Oktober wiederholt.

Inzwischen ist bekanntgeworden, daß gegen Essen auf der Volkskammersitzung am 28. September Vorwürfe der Stasi-Mitarbeit erhoben wurden. Essen erklärte, daß er in eidesstattlichen Versicherungen niedergelegt habe, nie Mitarbeiter des MfS gewesen zu sein. Er wolle Bundeskanzler Helmut Kohl und die CDU in einem Brief um Unterstützung gegen diese Diffamierungen bitten.

Die Landesdelegiertenkonferenz der brandenburgischen CDU hatte Essen am vergangenen Sonnabend auf Platz elf der Reserveliste gewählt. Der ehemalige DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière erhielt Platz eins, Ex-Abrüstungsminister Rainer Eppelmann Platz zwei. Wie Essen bestätigte, ist der ehemalige Kulturminister Herbert Schirmer von seinem Posten als Vorsitzender des CDU Landesverbandes zurückgetreten. De Maizière habe sich bereit erklärt, dessen Nachfolger zu werden. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen