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Neuer Regierungschef in JapanKrisenmanagement ausgewechselt

Nach dem Rücktritt von Naoto Kan hat das japanische Parlament den ehemaligen Finanzminister Yoshihiko Noda zum Ministerpräsidenten gewählt.

Der neue Regierungschef Yoshihiko Noda (l.) und sein Vorgänger Naoto Kan. Bild: dpa

TOKIO rtr/afp/dapd | Das japanische Parlament hat am Dienstag den neuen Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda im Amt bestätigt. Beide Kammern des Parlaments haben den früheren Finanzminister gewählt. Zuvor war das Kabinett geschlossen zurückgetreten, um Noda den Weg als Nachfolger des scheidenden Ministerpräsidenten Naoto Kan zu ebnen.

Noda ist der sechste Regierungschef seines Landes innerhalb von fünf Jahren. Er wird Nachfolger des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Naoto Kan. Noda hatte am Vortag die Stichwahl um das Amt des Vorsitzenden der regierenden Demokratischen Partei Japans für sich entschieden. Der Chef der Regierungspartei wird in Japan traditionell Ministerpräsident.

Noda wird am ehesten zugetraut, das schuldengeplagte Land wieder auf Kurs zu bringen. Japan kämpft mit den Folgen des verheerenden Bebens, Tsunami sowie der Atomkatastrophe von Fukushima. Zudem macht der starke Yen der Exportwirtschaft schwer zu schaffen.

Der bisherige Amtsinhaber Naoto Kan hatte nach heftiger Kritik an seinem Umgang mit der Tsunami-Katastrophe und dem Atomunfall von Fukushima am Freitag seinen Rücktritt erklärt.

Der Atomenergie steht der neue Regierungschef deutlich positiver gegenüber als sein Vorgänger, der sich nach Fukushima für einen Atomausstieg ausgesprochen hatte. Wenn die in Japan abgeschalteten Atommeiler als sicher eingestuft würden, sollten sie wieder angeschaltet werden, sagte Noda kürzlich.

Am Dienstag gab die Regierung auch die neuesten Arbitslosenzahlen bekannt. Demnach ist die Zahl erneut leicht angestiegen. Die Arbeitslosenrate kletterte iom Juli saisonbereinigt auf 4,7 Prozent - im Juni waren es noch 4,6 Prozent.

Die Lage am japanischen Arbeitsmarkt ist vermutlich noch dramatischer. So wurden bei der jüngsten Datenerhebung nicht die drei Präfekturen berücksichtigt, die am schwersten von der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März betroffen waren.

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