piwik no script img

Neue Waffen gegen Intifada

Jerusalem (afp) - Wieder einmal hat ein neues Waffenarsenal zur Bekämpfung des Palästinenseraufstands in den von Israel besetzten Gebieten das Licht der Welt erblickt. Zu den Neuerwerbungen der israelischen Armee gehört ein Flugzeug vom Typ ULM (ultraleicht-motorisiert), welches das Aufspüren palästinensischer Kundgebungsorte erlaubt. Der Zweisitzer wurde jetzt zusammen mit anderen Antiaufstandsgeräten den Militärkorrespondenten der israelischen Presse präsentiert. Mit ihm sollen Erkundungsflüge durchgeführt, die Hauptverkehrsadern überwacht und Spannungspunkte gefilmt werden.

„Moskito“ nennt sich eine weitere technische Neuerung. Es handelt sich um eine kleine ferngesteuerte Flugmaschine, die sich 25 Minuten in der Luft halten kann und nur fünf Kilo wiegt. Dank einer am Flugapparat befestigten Kamera können israelische Offiziere „sehen“, was sich in palästinensischen Dörfern und Flüchtlingslagern ereignet und gegebenenfalls eingreifen. Zur Kennzeichnung von Demonstranten haben die Waffentechniker ein Gerät entwickelt, das in der Minute 200 Liter Spezialschaum ausschleudert. Der klebrige weiße Stoff bleibt auf Kleidung und Haut haften und ermöglicht die spätere Festnahme der besprühten Palästinenser. Die Bezeichnung der Militärs für den Schaumwerfer lautet „Waschmaschine“.

Im Bereich der Granaten gibt es eine neue Rakete zur Abfeuerung mehrerer Tränengasbomben mit großer Reichweite, so daß nur die aufständischen Palästinenser mit dem Gas zu kämpfen haben und nicht, wie bisher, auch die israelischen Soldaten. Zum anderen wurden Angriffsgranaten vorgestellt, die die Sicherheitskräfte aus ihren eigenen Waffen abschießen können und deren ohrenbetäubende Explosion (eine andere Wirkung haben sie nicht) bei den Zivilisten zu Panikreaktionen führen soll.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen