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Neue Umwelttonne kontrolliert Müllverhalten

■ 6.000 Probetonnen / Flexible Müllgebühren

In Bremen läuft seit einem halben Jahr mit großem Erfolg das Pilotprojekt „codierte Mülltonne“. Dahinter verbirgt sich ein maschinenlesbares Hausmüllgefäß. Ein erster Probelauf in 500 Haushalten hat nach Angaben des Bremer Umweltsenators Ralf Fücks (Grüne) eine hohe Zuverlässigkeit des Systems bewiesen, bei dem Mülltonnen vollautomatisch erfaßt und die Zahl der Leerungen registriert werden. Das Pilotprojekt soll 1993 auf 6.000 Haushalte erweitert und danach in ganz Bremen eingeführt werden.

Das neue System könnte nach den Vorstellungen des Senators das „ökologische Bewußtsein der Bevölkerung revolutionieren“, da sich Müllvermeidung auch im Geldbeutel bemerkbar machen werde. Die Anzahl der Leerungen innerhalb eines Jahres werde Grundlage für die Berechnung der Müllgebühren. Damit bezahlten die Bürger nur noch die tatsächliche Leerungen. Eine Grundgebühr müsse allerdings auch in Zukunft erhoben werden.

Als Voraussetzung für die flächendeckende Einführung der codierten Mülltonne nannte Fücks eine Änderung des Abfallortsgesetzes bis Anfang 1993. Außerdem müsse sichergestellt werden, daß Hausbesitzer als Empfänger der Gebührenbescheide die individuelle Rechnung an die Mieter weitergeben. „Sonst verpufft ein Gutteil der beabsichtigten Wirkung“, appellierte Fücks. dpa

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