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Neue Synode konstituierte sich

■ Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg begann mit Gebet gegen Krieg

Berlin. Die neue Synode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg hat sich gestern in Spandau konstituiert. Dem Kirchenparlament gehören 238 gewählte Synodale aus der Ost- und der Westregion an, es vertritt 1,8 Millionen Christen. Die Ost- und die Westregion, die nach dem Mauerbau gebildet werden mußten, bestehen nun nicht mehr. Die beiden regionalen Synoden hatten Anfang Dezember 1990 beschlossen, daß es ab 1. Januar 1991 nur noch eine Synode für beide Bereiche geben soll.

Nach der Konstituierung wurden fünf Vorschläge zur Wahl eines Präses für die sechsjährige Legislaturperiode unterbreitet. Sie solle noch im Laufe des Tages erfolgen. Ferner steht während der viertägigen Beratungen eine ganze Reihe weiterer Wahlen an, so vor allem zur Kirchenleitung und zum Bischofswahlkollegium.

Im Eröffnungsgottesdienst hatten die Synodalen für eine schnelle Beendigung des Golfkrieges und die baldige Rückkehr zu Verhandlungen gebetet. Bischof Gottfried Forck unterstrich in seiner Predigt, daß der Krieg nach Gottes Willen nicht sein darf. »Deshalb müssen wir uns als Christen mit ganzer Entschiedenheit gegen diesen Krieg einsetzen.« Er hoffe und wünsche, daß alle Verantwortlichen bald bereit sein mögen, dieses schreckliche Geschehen durch Verhandlungen zu beenden.

In der ersten Plenarsitzung wurde der Vorschlag unterbreitet, daß die Synode zum Golfkrieg ein Wort an die Christen in den Gemeinden Berlins und Brandenburgs richten möge. Die Synodalen beschlossen auf Anregung von Bischof Forck, die Tagung am Abend zu unterbrechen, um sich der Demonstration am Breitscheidplatz gegen den Golfkrieg anzuschließen. taz/adn

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