■ taz-intern: Neue Seitenfolge
Zwei für ihre Verhältnisse große Schritte ist die taz in den letzten beiden Jahren vorgerückt, jetzt muß sie leider einen wieder zurückgehen: 1997 wurden zwei zusätzliche Nachrichtenseiten eingeführt – das Panorama und das Wochenendmagazin taz.mag; im letzten Herbst kamen täglich zwei Seiten Berlin dazu. Die Kosten – allein 1998 rund eine Million Mark – wurden von der Genossenschaft finanziert mit der Maßgabe, daß sich die Investition allmählich durch steigende Auflage in klingende Münze verwandelt. Nun ist klar, daß sich die Projekte in der nächsten Zeit nicht amortisieren werden. Die taz muß deshalb sparen, der Vorstand hat beschlossen, daß in diesem Jahr jede taz-Ausgabe im Durchschnitt zwei Seiten weniger enthalten wird.
Wo soll die taz sich einschränken und wo ihre Schwerpunkte setzen? Wie kann sie gleichzeitig an Qualität gewinnen? Für die nötige Diskussion wollen wir uns Zeit nehmen, mit dem Sparen aber trotzdem schon anfangen. Deshalb beginnen wir heute mit einem „vorläufigen Sparkurs“. Die überregionalen Berlin-Berichte werden auf eine Seite täglich gekürzt (für die Berliner Ausgabe bleibt die Erweiterung des Lokalteils bestehen), das taz.mag am Wochenende von 12 auf 8 Seiten. Die bisher monatlich publizierte Auswahl aus „Index on Censorship“ hat dort leider keinen Platz mehr und wird eingestellt. Uta Ruge, die dieses Projekt über zehn Jahre betreut hat, und der Heinrich-Böll-Stiftung, die es finanziell unterstützt hat, danken wir an dieser Stelle ausdrücklich.
Einige Rochaden waren zudem in der Seitenstruktur nötig: Die Intertaz finden Sie nun am Montag, die Wissenschaft am Mittwoch. Die Reise kommt zwar weiter am Samstag, aber nicht mehr innerhalb des taz.mag, und das Politische Buch erscheint im Wechsel mit der Bildung. Vorläufig. Denn dieser Sparplan soll nur für zwei Monate gelten. Wie es dann weitergeht? Sobald wir es wissen, werden wir Sie an dieser Stelle informieren. Die Chefredaktion
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