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Neue Runde im Vertragsstreit

■ Ob Nenad Perunicic ab September für Kiel oder Magdeburg Handball spielt, ist offen. Aber er ist um 30.000 Mark ärmer

Der Vertragsstreit zwischen dem THW Kiel und Nenad Perunicic geht in die nächste Runde. Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht in Kiel endete am Mittwoch ohne Ergebnis und wird am 12. Oktober fortgesetzt. „Die Beweisführung konnte nicht abgeschlossen werden“, sagte eine Gerichtssprecherin. Damit ist weiter offen, ob der Handballer in der am 8. September beginnenden Saison für Ex-Meis-ter Kiel oder für den neuen Titelträger SC Magdeburg spielen wird.

Beide Vereine verweisen auf gültige Verträge. Beim THW soll der Rückraumspieler seinen im Juni dieses Jahres abgelaufenen Kontrakt mündlich bis 2004 verlängert haben. In Magdeburg hat er im Frühjahr dieses Jahres einen Dreijahresvertrag unterzeichnet. Perunicic bestritt allerdings die Existenz eines neuerlichen Vertragsverhältnisses mit dem THW und erklärte, nie wieder für Kiel spielen zu wollen. Das Gericht soll klären, ob die mündliche Vertragsverlängerung ein gültiges Arbeitsverhältnis darstellt.

Das Sportgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB) hatte am 10. Juni in erster Instanz entschieden, dass der THW Kiel eine gültige Spielberechtigung für den jugoslawischen Nationalspieler besitzt. Nunmehr soll heute vor dem DHB-Bundesgericht die Frage der Spielberechtigung endgültig geklärt werden. Pikanterweise tritt der DHB als Nebenkläger auf. „Damit stellt er sich gegen das Urteil seines eigenen Sportgerichtes. Mittlerweile weiß man nicht mehr, was man glauben soll“, sagte Kiels Manager Uwe Schwenker.

Neben dem ungeklärten Wechselstreit hat Perunicic weiteren Ärger. Wegen Fahrens ohne Führerschein muss der 30 Jahre alte Montenegriner 30.000 Mark Geldbuße bezahlen. Wie Oberstaatsanwalt Uwe Wick gestern bestätigte, wird im Gegenzug das seit Monaten laufende Ermittlungsverfahren eingestellt. Perunicic war im vergangenen Jahr trotz Führerschein-Entzugs mit dem Auto gefahren. lno

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