: Neue Nummern für Busse und Bahnen
Berlin. Berliner Busfahrer, Umweltkartenbesitzer, Sammelkartensammler und Schwarzfahrer werden sich ab dem 2. Juni auf eine völlig neue Nummerierung ihrer Autobuslinien einrichten müssen. Da es bei den über 150 Linien im gesamten Stadtgebiet zu etwa 50 Doppelnummerierungen käme, würden jetzt dreistellige Liniennummern eingeführt, kündigte der Verkehrsdirektor der BVG, Konrad Lorenzen, gestern an. Zum ersten Mal wird zudem ein einheitliches, knapp 1.000seitiges Kursbuch für das öffentliche Nahverkehrsnetz im Raum Berlin-Potsdam aufgelegt. Das Umstellungsprogramm soll rund 1,2 Millionen Mark kosten.
Lorenzen betonte, daß es zu dem Regionalfahrplan auch ohne einen Verkehrsverbund mit standardisierten Tarifen gekommen sei. Bei U-, S-, Regional- und Straßenbahnen sowie Bussen und Fähren würden verständliche Signets und einheitliche Nummerierungen verwendet. Gerade in Umsteigebahnhöfen wie etwa der Friedrichstraße solle ein »Fahrgastleitsystem« die Orientierung erleichtern — hier werde man aber noch für einige Zeit mit provisorischen Ausschilderungen auskommen müssen.
Straßenbahnen werden von den Umnummerierungen so gut wie ausgenommen. Bei S- und U-Bahnen soll es jetzt auch im Ostteil der Stadt Liniennummern geben. Die Busnummern 100 bis 400 gelten fortan in Berlin. 600er Nummern werden in Potsdam verwandt, die Bezeichnungen 700 bis 900 sind für das Umland reserviert. In den Zehnerstellen werden die Zonen kodiert, in denen der Bus hauptsächlich verkehrt — so etwa die vier für den Citybereich. Aus dem 73er vom Bahnhof Zoo bis Britz wird jetzt beispielsweise der 146er.
Die Verkehrsbetriebe wollen jeden der rund 1,7 Millionen Berliner Haushalte mit einer Postwurfsendung über die Veränderungen informieren. Zu dem Material soll eine »Kiezkarte« gehören, die eine Orientierung in der näheren Umgebung ermöglicht. Außerdem gibt es eine »Drehscheibe«, mit der man seine »neue« Busnummer herausfinden kann. dpa
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