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Neue Indizien in der Frage der Identität Demjanjuks

Regensburg/Jerusalem (dpa/ap) - John Demjanjuk, dem seit Montag in Jerusalem wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Konzentrationslager Treblinka (Polen) der Prozeß gemacht wird, ist möglicherweise doch der als „Iwan der Schreckliche“ bekannte KZ–Mörder. Die in Regensburg erscheinende Mittelbayerische Zeitung meldet in ihrer Mittwochsausgabe, der heute 66jährige habe am 1. September 1947 in Regensburg standesamtlich eine erst wenige Tage vorher in Landshut geschiedene Polin namens Vera Delakowska, geborene Kowalewa, geheiratet. Der in Jerusalem angeklagte John Demjanjuk hat eine 60 Jahre alte Frau namens Vera. Als Geburtsdatum habe er den 3. April 1920 und als Geburtsort Kiew in der Ukraine angegeben. Beide Angaben stimmen mit den Aussagen des Angeklagten in Jerusalem überein. In Regensburg hatte er allerdings unter dem Namen „Iwan“ geheiratet. Gelebt hat Iwan (John) Demjanjuk nach dem Bericht der Zeitung zu dieser Zeit in der Regensburger Ganghofersiedlung, die damals von der US–Hilfsorganisation UNRA für Wohnsitz– und Staatenlose eingerichtet war. Der Angeklagte hatte bisher stets bestritten, mit jenem Mann identisch zu sein, der von Häftlingen in Treblinka als „Iwan der Schreckliche“ bezeichnet wurde.

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