Neue Filme: Diese Woche neu im Kino
Darkness
USA/SPANIEN 2002, Regie: Jaume Balagueró. 105 Min.
So viel schöner Heimwerker-Horror war selten: Der Wasserhahn brummt bedrohlich, die Elektrizität geht ständig kaputt, der Fußboden ist an allen Stellen schief, kein Wunder, dass der Do-It-Yourself-Dad schließlich wie ein Jack Nicholson im letzten Drittel von „Shining“ durchdreht. Und wie das so ist mit dem Stolz der Heimwerker: Lieber einem tausend Jahre alten okkulten Ritus die Schuld in die Schuhe schieben, als zuzugeben, dass man das Loch in der Heizung nicht selbst reparieren kann.
Westend
D 2001, Regie: Mischkowski, Steinkühler. 89 Min.
„Westend“, ist bevölkert von gescheiterten Existenzen der freien Marktwirtschaft. Man muss sie einfach mögen. Sie stehen ungelenk in der Gegend herum und glotzen begriffsstutzig in ihr Bier. In ihrem Debütfilm haben Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler die deutsche Komödie vor der Totalverblödung gerettet. Das Geheimnis ihres seltenen Humors liegt in der Begriffstutzigkeit der Figuren. Der Witz stellt sich erst mit Verzögerung ein. Was „Westend“ aber vor allem so unwiderstehlich macht, sind seine realistischen, scharf schwarz-weiß kontrastierten Bilder, die an den frühen Jarmusch erinnern.
The Good Thief
GB 2002, Regie: Neil Jordan. 108 Min.
Als Starvehikel ist die Geschichte um den alternden und fast schon abgetauchten Dieb, der es halt doch noch ein letztes Mal und dann richtig wissen will, natürlich auf den verknautschten Nick Nolte zugeschnitten. Aber vielleicht gönnt man dem hier schauspielernden Eigentlich-Regisseur Emir Kusturica auch einen Blick.
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