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Neue ArbeitsmarktzahlenDie Stimmung bleibt gedämpft

Die Erwerbslosenzahlen sind saisonbereinigt kaum gestiegen, aber 1,1 Millionen Menschen ackern in Kurzarbeit. Vor allem für junge Leute wird es immer kritischer.

Die Zahlen sollen keine Hoffnung auf einen positiven Trend wecken. Bild: dpa

Dem Wetter sei dank: Die Frühjahrsbelebung ist trotz Krise auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stieg im Mai saisonbereinigt nur um 1.000 Personen auf 3.458.000. Allerdings ackern in Deutschland derzeit 1,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

Im April war die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt noch um 57.000, im März um 69.000 gestiegen. Es gibt allerdings im Mai einen Sondereffekt durch eine neue Art der Zählung von Fördermaßnahmen. Ohne diesen Effekt wären die Mai-Zahlen noch einmal um 15.000 bis 20.000 nach oben geklettert, heißt es im Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Inwieweit die Kurzarbeit die Statistik verbessert, zeigt sich ebenfalls im Monatsbericht. So wurde im März an 1,1 Millionen Personen konjunkturell bedingtes Kurzarbeitergeld gezahlt. Für den April und den Mai gibt es nur Schätzungen der Bundesarbeitsagentur, sie geht von jeweils 1,1 Millionen konjunkturellen Kurzarbeitern aus, also einer stagnierenden Zahl.

Nach den Erkenntnissen der Bundesagentur arbeiten derzeit mehrere hunderttausend Beschäftigte in der Autoindustrie, den Autozulieferbetrieben und dem Maschinenbau in Kurzarbeit. Im Schnitt war ihre Arbeitszeit wegen Auftragsmangels um 32,5 Prozent verringert. Dabei setzen die Firmen nur für etwa die Hälfte ihrer Neuanmeldungen die Kurzarbeit dann auch tatsächlich um, wie Zahlen seit Oktober 2008 belegen. Die Zahl der Neuanmeldungen für Kurzarbeit war im April, der zuletzt verfügbaren Zahl, rückläufig. Allerdings beziehen sich die Neuanmeldungen meist auf mehrere Monate Kurzarbeit und müssen daher nicht monatlich wiederholt werden.

Frank-Jürgen Weise, Chef der BA, warnte am Donnerstag davor, einen positiven Trend aus den neuen Zahlen abzulesen. Die Zahlen änderten nichts daran, dass "die Rezession weiterhin ihre Spuren am Arbeitsmarkt hinterlässt", meinte Weise. Er geht davon aus, dass die "Brücke Kurzarbeit" bis in den Herbst hinein trägt. Kritisch werde es für junge Leute mit frisch abgeschlossener Ausbildung oder befristet Beschäftigte, die nach den Werksferien möglicherweise "nicht übernommen oder ihre Verträge nicht verlängert werden".

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im April, den zuletzt verfügbaren Zahlen nach, saisonbereinigt um 60.000 gesunken. Das war ein stärkerer Rückgang als in den Monaten davor. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Mai weiter zurückgegangen und liegt nun auf dem Niveau vom Herbst 2005. In einem "Beschäftigungsmonitor für lokale Arbeitsmärkte" führte die BA regionale Jobrisiken auf. Danach tragen Regionen mit viel Automobil- und Maschinenbau und weniger Jobalternativen wie etwa in Nordrhein-Westfalen ein besonders hohes Risiko, unter der Krise zu leiden.

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