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Neu im Kommunalkino: Buster's Bedroom

Buster ist Buster Keaton, und sein Bedroom befindet sich angeblich im „Nirvana House“, einem Luxussanatorium, in dem sich der Stummfilmkomiker einige Tage lang einer Entziehungskur unterzogen hat, nur um dann akrobatisch aus Zwangsjacke und Anstalt zu entfliehen. Die Filmstudentin und Keaton-Verehrerin Micha besucht das inzwischen ziemlich heruntergekommene Heim, um die BewohnerInnen nach ihren Erinerungen an Keaton zu fragen. Aber nach dem Ableben des letzten Arztes herrschen dort die Patienten, und ein mit Schlangengift experimentierender Donald Sutherland sowie eine wilde Rollstuhlfahrerin (die sinnigerweise von Charlie Chaplins Tochter Geraldine gespielt wird) verwandeln die Recherchen von Micha in ein Abenteuer voller seltsamer Vorkommnisse und skuriller Begegnungen. Schließlich muß auch sie sich, wie ihr Idol, aus einer Zwangsjacke herauszaubern. Die deutsche Regisseurin Rebecca Horn hat sich als Objekt und Installationskünstlerin einen Namen gemacht, und das merkt man diesem sehr artifiziellen Film an. Nicht die Geschichte oder die Psychologie der Figuren scheinen den Fortgang des Films zu bestimmen, sondern die verschiedenen Räume der großen, alten Villa im südlichen Kalifornien, der Garten oder der Swimmingpool.

„Nach der Erfindung des Tonfilms haben wir hier viele Künstler mit nervösen Erschöpfungserscheinungen aufgenommen“ — so erklärt Sutherland die eigenartige Belegschaft von Nirvana House, denn alle Bewohner sind ehemalige Künstler aus Hollywood, die jetzt in opulent-poetischen Szenen ihren Wahn ausleben. „Jeder, der sich freiwillig mit Film befaßt, ist in höchstem Grade gefährdet“ — diesem Satz kann jeder Kinofanatiker nur aus vollem Herzen zustimmen.

Ingmar Bergmans Kameramann Sven Nykvist hat zu Horns rätselhaft, absurden Kinoträumen ausgesucht schöne und ungewöhnliche Einstellungen gedreht. All denen, die im Kino das Unerwartete erwarten, kann man „Buster's Bedroom“ nur empfehlen. Der Humor ist allerdings viel versteckter und hintersinniger, als man es in einer Hommage an Buster Keaton erwarten würde. Keatons Witz blitzt nur in einigen kurzen Ausschnitten aus seinem Klassiker „Steamboat Bill Jr.“ auf. Gerade genug, um wieder Appetit auf seine Filme zu machen. Wilfried Hippen

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